erklärt FAB-DIS Datenaustauschformat

FAB-DIS

FAB-DIS ist das in Frankreich führende Datenaustauschformat für Produktdaten zwischen Herstellern (franz.: fabricants; kurz: FAB) von Bauprodukten und Großhändlern/Händlern (franz.: distributeurs; kurz: DIS). Es ist seit 2014 auf dem französischen Markt etabliert und hat sich bei mehreren hundert Herstellern und Händlern bewährt.

Insbesondere in der Baubranche und der Gebäudetechnik entscheiden sich immer mehr Unternehmen dafür, das kostenlose Ausgabeformat anzubieten oder anzufordern. FAB-DIS erklärt: “Von der Badausstattung über Werkzeuge bis hin zu Deko- und Sanitärartikeln passt sich FAB-DIS den Problemen des Bausektors an.”

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Wie ist FAB-DIS 2.3 aufgebaut?

FAB-DIS ist eine umfangreiche XLSX-Datei und kann somit in EXCEL geöffnet werden. Jedes Datenblatt erfordert ein spezifisches Format für die Eingabe der Daten. Es gibt insgesamt 5 Basisblöcke, die obligatorisch sind, sowie 4 optionale Blöcke, 3 freistrukturierte Blöcke und Wertetabellen.

 

5 Basisblöcke

Zu den 5 Basisblöcken gehört zum einen das Datenblatt “cartouche d’identification”. Dieses dient der grundlegenden Identifizierung. Hier werden Informationen zum Ansprechpartner des ausstellenden Unternehmens, zur Konformität der FAB-DIS-Datei sowie zu Aktualisierungsprotokollen angegeben. Das Ausfüllen dieser Angaben ist bei FAB-DIS obligatorisch.

Anschließend folgen weitere vier Datenblätter: “Commerce”, “Logistique”, “Média”, und “Règlement”. Auch diese müssen zwingend ausgefüllt werden.

“Commerce” enthält grundlegende Produktinformationen wie Preislisten, Artikelnummern, Abmessungen und die erforderliche Bestellmenge. Es werden auch Rabatte und andere relevante Informationen angegeben.

Im Datenblatt “Logistique” werden Informationen zur EAN14-Strichcode, Verpackungskategorien und -maßen sowie andere logistische Details gepflegt.

“Média” beinhaltet verschiedene Assets wie Fotos, Videos, Produktblätter und Handbücher.

Das Datenblatt “Règlement” dient zur Überprüfung der Einhaltung von Vorschriften auf verschiedenen Ebenen, einschließlich Zertifikaten, die ökologische Fragen beantworten, sowie Gesetzen zu Batterien, Holz, Energieverbrauchsklassen und ähnlichem.

 

4 optionalen Blöcke

Nach den 5 obligatorischen Blöcken folgen 4 optionalen Blöcke, die jeweils spezifische Informationen enthalten. Einer dieser Abschnitte widmet sich dem Thema ETIM und ermöglicht die Klassifizierung der Produktdaten nach ETIM.

Der Abschnitt “Pyramide” enthält wichtige Angaben zur Sortimentsbezeichnung, Codierung und anderen relevanten Daten, die zur Strukturierung des Angebots dienen.

In “Substitution” werden passende Ersatzprodukte innerhalb des gleichen Herstellerangebots eingetragen. Dies ist besonders hilfreich, wenn ein altes Produkt durch ein neues ersetzt werden muss. Hier wird beschrieben, welche Art von Ersatzprodukt benötigt wird und ob es mit dem alten Produkt kompatibel ist. Dadurch können Händler sicherstellen, dass das neue Produkt den gleichen Anforderungen wie das alte entspricht.

Der letzte Block Correspondance umfasst Informationen zu Zubehör und Hilfsmitteln von Hauptprodukten.

 

3 freistrukturierte Blöcke

In den 3 freistrukturierten Blöcken befindet sich das Datenblatt Remise für die Verkaufskonditionen. Im Abschnitt Analyse werden Änderungen wie Preisänderungen oder Veränderungen im Angebotsumfang im Vergleich zum vorherigen Katalog dargestellt. Zuletzt gibt es das Datenblatt Spécifique für zusätzliche herstellerspezifische Informationen.

 

Wertetabellen

Abschließend beinhaltet FAB-DIS auch Wertetabellen. Insgesamt stehen 12 dieser Tabellen zur Verfügung. Sie enthalten Codes und anschauliche Beschreibungen, die Herstellern dabei helfen, ihr Angebot, ihre Abmessungen und ihre Verpackungen eindeutig zu definieren.

 

Welche Möglichkeiten und Herausforderungen bietet FAB-DIS?

Im Vergleich zu einer XML-Datei ist FAB-DIS  leichter verständlich und pflegbar.

Als standardisiertes Datenaustauschformat erleichtert FAB-DIS den Austausch von Informationen zwischen Herstellern und Händlern auf dem französischen Markt. Die vorgegebene Struktur ermöglicht es Herstellern, ihre Produktdaten einfacher zu verwalten und zu aktualisieren. Gleichzeitig ist es für Händler einfacher, diese Daten zu verarbeiten.

Der Datenaustausch erfolgt schneller auf beiden Seiten, was zu einer Einsparung von Ressourcen führt und zu effizienteren Prozessen im Datenaustausch beiträgt.

Ein weiterer Vorteil besteht in der verbesserten Datenqualität. Durch die Verwendung von FAB-DIS liegen die Daten in einer einheitlichen Form vor. Händler können ihren Kunden somit konsistente Informationen über Produkte liefern. Dadurch erhöht sich die Sichtbarkeit in Suchmaschinen und Marktplätzen, was wiederum den Umsatz steigern kann.

Bei der Umstellung auf FAB-DIS müssen natürlich auch die damit verbundenen Herausforderungen berücksichtigt werden.

FAB-DIS fordert die Pflege einer Vielzahl von Informationen. Dennoch handelt es sich bei FAB-DIS um ein standardisiertes Format, das möglicherweise nicht alle Anforderungen der Unternehmen erfüllen kann, insbesondere wenn es um spezifische Branchenanforderungen geht.

Die Einführung von FAB-DIS bedeutet für Händler und Hersteller zunächst einen zusätzlichen Aufwand, da häufig Investitionen in IT-Systeme und Schulungen erforderlich sind.

FAB-DIS wird im EXCEL-Format gefordert. Im Gegensatz zu einer XML-Datei gibt es hier Einschränkungen bei der Gestaltung von Hierarchien und Zusammenhängen.

Obwohl FAB-DIS in Frankreich weit verbreitet ist, wird es möglicherweise nicht von allen Unternehmen in der Branche akzeptiert, insbesondere wenn es um den Austausch von Daten mit internationalen Partnern geht.

Insgesamt bietet FAB-DIS sowohl für Hersteller als auch für Händler eine Reihe von Vorteilen, aber auch Herausforderungen bei der Implementierung und Nutzung. Daher ist es wichtig, diese Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen, um zu entscheiden, ob FAB-DIS für das Unternehmen geeignet ist.

 

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nexoma GmbH
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Wir lieben was wir tun – und das ist die leidenschaftliche Entwicklung von Produktdatenmanagement-Lösungen. Wir sind ein 25-köpfiges Team und sitzen im schönen Sauerland. Neben kundenorientierten Anwendungen bieten wir auch eigenen Softwareprodukte wie CatalogExpress und Supplier-Portal für den Produktdatenaustausch im eCommerce und in klassischen Handels- und Vertriebsstrukturen an.