Data-Syndication

Data-Syndication

Data-Syndication oder auch Product-Data-Syndication (deutsch: Datenübertragung) beschreibt den Prozess der Datenzusammenführung. Im Produktdatenmanagement geht es hier meistens um die Lieferung der Daten aus den internen Quellen (z.B. PIM oder ERP) in die Zielkanäle wie Shops, Marktplätze, Handels-, Einkaufs,- und Kundenplattformen usw. Im Gegensatz zum Data-Onboarding, steht bei der Data-Syndication, die Perspektive des Datenlieferanten im Vordergrund.

 

Wie funktioniert Data-Syndication?

Bevor Produktdaten von einer oder mehrerer Quellen in die Zielsysteme gelangen, benötigen sie zuerst einmal die richtige Struktur bzw. das richtige Format. In der Praxis werden häufig XML, speziell BMEcat mit Klassifikationen wie ETIM oder ECLASS sowie CSV und XLSX-Dateien zum Datenaustausch verwendet. Ziel der Data-Syndication ist es, die Daten so aufzubereiten, dass die Zielkanäle stets aktuelle bzw. aktualisierte Produktdaten/-informationen verarbeiten.

 

Welche Herausforderungen gilt es als Datenlieferant bei der Product-Data-Syndikation zu meistern?

Unterschiedliche Datenanforderungen

Ein Großhändler möchte die Daten z.B. als BMEcat 2005 mit ETIM 8, die Größenangaben sollen in mm anstatt in cm sein, während ein anderer Zielkanal einen BMEcat 1.2 verlangt, wo die Größen allerdings in cm sein sollen. Datenempfänger haben also unterschiedliche Anforderungen an Inhalt und Struktur der Daten. Für den Datenlieferanten bedeutet das im Umkehrschluss, einen hohen Aufwand in der Datenaufbereitung.

Mehrere Quellen zusammenbringen

Neben den unterschiedlichen Anforderungen ist eine weitere Herausforderung bei der Produktdatenaufbereitung, Informationen aus unterschiedlichen Quellen zusammenzubringen. Preisinformationen kommen beispielsweise aus einer EXCEL-Tabelle oder dem ERP, während Produktinformationen sich im PIM oder einer weiteren EXCEL-Tabelle befinden. Die Daten müssen also je nach Anforderung auch noch unterschiedlich kombiniert werden, wodurch der Aufwand in der Data-Syndication weiter steigt.

Datenaktualität

Dies ist allerdings erst die Spitze des Eisbergs. All diese unterschiedlichen Produktdaten aus verschiedenen Quellen müssen nicht nur in verschiedenen Strukturen aufbereitet werden, sondern sollten auch regelmäßig aktualisiert werden. Denn nur wer aktuelle Produktdaten liefert, erhält eine höhere Sichtbarkeit, mehr Vertrauen bei den Kunden, erzielt bessere Listungserfolge und kann schlussendlich so seine Umsätze erhöhen und sicherstellen.

Im Gegenzug bringt die Datenaktualität wiederum auch Arbeit. Je mehr Zielkanäle mit Produktdaten beliefert werden, desto mehr Daten müssen regelmäßig aktualisiert werden. Bei der Data-Syndication können sich also sehr viele unterschiedliche elektronische Kataloge ergeben.

Qualitätssicherung der Daten

Bei vielen verschiedenen elektronischen Katalogen aus unterschiedlichen Quellen besteht außerdem die Gefahr von Datensilos. Datensilos beschreiben eine Ansammlung von Daten, die an unterschiedlichen Orten gespeichert werden und auf die nicht alle Parteien eines Unternehmens zugreifen können. Der Vertrieb hat beispielsweise nur Zugriff auf seine Preislisten, während das Marketing lediglich die Produkttexte hat. In der Praxis sind dies häufig EXCEL-Dateien, die dann gegenseitig herumgeschickt werden. Wenn sich etwas ändert, wird eine aktualisierte Datei verschickt. Die Konsequenz, es häufen sich zahlreiche Dateien mit unterschiedlichem Stand. Das Risiko für Fehler steigt enorm, da der Überblick sehr leicht verloren geht. Folglich wird auch die Qualitätssicherung der Daten zur Herausforderung bei der Data-Syndication.

Wenn diese Herausforderungen nicht effizient angegangen werden, mündet Data-Syndication sehr schnell in einen Teufelskreis in Richtung Produktdatenchaos.

 

Wichtige Erfolgsfaktoren bei der Data-Syndication

Damit dieser Teufelskreis erst gar nicht entstehen kann, ist es für Datenlieferanten von entscheidender Bedeutung, die Data-Syndication Prozesse genauer zu betrachten und effiziente Lösungsmöglichkeiten zu finden. Diese können je nach Geschäftsmodell, Datenanforderungen, Unternehmensgröße, Produktdatenmenge oder auch Anzahl der Kanäle variieren. Es gibt hier keinen „universellen Lösungsweg“. Vielmehr ist es wichtig, für sich selbst den erfolgversprechendsten Weg zu finden, um die Herausforderungen zu bewältigen. Dabei sind folgende Erfolgsfaktoren hilfreich:

Zentralisierte Systeme

Informationen komplett in EXCEL-Listen zu sammeln ist mittel- und langfristig gesehen nicht nachhaltig und sollten vor allem bei vielen Produktdaten und zu beliefernden Zielkanälen möglichst vermieden werden. Sinnvoller ist es Daten in zentralen Systemen, wie PIM und ERP zu verwalten. Dadurch werden Datensilos vermieden und Änderungen können besser nachverfolgt werden. Eine hohe Datensicherheit ist die Folge.

Automatisierung & Digitalisierung

Kaum verwunderlich, aber auch in der Data-Syndication lauten die Zauberworte „Automatisierung & Digitalisierung“, vor allem dort, wo viele Produktdaten oder Zielkanäle im Spiel sind. Denn dadurch lässt sich eine enorme Zeitersparnis im Produktdatenmanagement erzielen. Automatisierungsmöglichkeiten in der Data-Syndication können durch programmierte Schnittstellen oder Schnittstellen-Software erzielt werden. Bei sehr wenigen Zielkanälen mit geringem Aktualisierungsbedarf bietet sich eher eine manuelle Distribution an, während bei sehr vielen Zielkanälen oder einer erhöhten Aktualisierungsrate eher eine Schnittstellen-Software (wie z.B. CatalogExpress) infrage kommt, da diese leichter und kostengünstiger auf verschiedene Datenanforderungen anpassbar ist. Mit der richtigen Schnittstelle bzw. Software erfolgt die Data-Syndication in Echtzeit. Änderungen oder neue Daten werden aus den internen Quellen zusammengeführt und automatisch im richtigen Format in die Zielkanäle geschleust. Jeder Zielkanal, Großhändler, Marktplatz, E-Procurement-Plattform oder auch der eigene Shop ist so immer Up to Date.

 

Darum ist Data-Syndication wichtig

Bei der Berücksichtigung der oben genannten Erfolgsfaktoren, sorgt die Product-Data-Syndication für eine Positivspirale:

Digitale und automatische Prozesse in der Data-Syndication bringen enorme Zeit- und Kostenersparnis mit sich. Zeit, die dafür verwendet werden kann, um z.B. die Produktdaten noch besser zu veredeln. Besser aufbereitete Produktdaten bedeuten eine höhere Datenqualität und auch Datenaktualität

Eine hohe Datenqualität und Datenaktualität erhöht wiederum die Sichtbarkeit in den Zielsuchmaschinen, den Time-to-Market, den Listungserfolg und schafft Vertrauen bei den Abnehmern. Schlussendlich steigert eine gut durchdachte Data-Syndication den Umsatz und stärkt die Marktposition.

Sie möchten weitere Tipps für Ihre Data-Syndication? Dann lesen Sie unseren Beitrag: Was Sie vom Digestif für Product-Data-Syndication lernen können.

Wer hat‘s geschrieben?
Julia Neuhäuser
julia.neuhaeuser@nexoma.de

Julia ist seit März 2022 in unserem Marketingteam. Als Bachelor of Arts im Dienstleistungsmarketing versorgt Julia euch u. a. mit Inhalten zu Marketingthemen, Success-Storys und zur NEXIpedia.