
26 Feb. Was ist eBusiness?
Der Begriff eBusiness ist eine Zusammensetzung aus den Worten „electronic“ und „Business“. Auf Deutsch lässt sich das Wort daher als „elektronisches Geschäft“ oder „elektronischer Geschäftsverkehr“ übersetzen. Damit sind alle elektronischen Informationstechnologien und technisch automatisierbare Prozesse gemeint, die zu einem Geschäftsbetrieb beitragen. Das umfasst alles vom Einkauf in einem Online-Shop über elektronische Rechnungen aus dem ERP bis hin zu automatischen Nachbestellungen bei niedrigem Bestand und noch vielem mehr.
Die zentralen Bestandteile im eBusiness umfassen dabei übrigens 3 Bestandteile:
- Kommunikation – der Austausch von Informationen.
- Interaktion – die Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten.
- Transaktion – der eigentliche Kauf oder Verkauf von Produkten und Dienstleistungen
Welche eBusiness-Bereiche gibt es?
Zum besseren Verständnis wird das eBusiness häufig in verschiedene Teilbereiche unterteilt.
eCommerce
Der eCommerce ist ein Teilbereich des eBusiness und befasst sich mit dem elektronischen Handel von Produkten und Dienstleistungen. Durch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien wird der Verkaufsprozess unterstützt und erleichtert. Zum eCommerce und damit auch zum eBusiness gehören die Begriffe eShop und eMarketplace.
Ein eShop ist in der Regel ein Online-Shopsystem, wie Shopware oder OXID. Dort verkauft ihr als Unternehmen bzw. Händler eure Produkte direkt an den Kunden.
Auf der anderen Seite steht im eCommerce noch der Begriff eMarketplace . Ein eMarketplace ist ein Online-Marktplatz, auf dem Produkte und Dienstleistungen gehandelt werden.
Die eingesetzten Technologien und Kommunikationsmittel helfen dabei, Käufer und Verkäufer zusammenzubringen und sicherzustellen, dass das Angebot die Nachfrage trifft. Zu den bekanntesten eMarketplaces gehören sicherlich, Amazon, eBay und Mercateo.
Neben Shop- und Marktplatzsystemen unterstützen beispielsweise Systeme wie ein PIM, zur Verwaltung von Produktdaten und ein ERP zur Bestellabwicklung und Verwaltung von Lagerbeständen den eCommerce.
eProcurement
Neben dem eCommerce ist das eProcurement ein weiterer Bereich des eBusiness und umfasst alle Schritte des elektronischen Einkaufsprozesses, wie Bedarfsermittlung, Bedarfsanfrage und Genehmigung, Bestellung, Lieferantenauswahl, Sendungsverfolgung und Rechnung bzw. Zahlung. Dafür wurden spezielle eProcurement-Lösungen, wie SAP Ariba oder simple system entwickelt. Auch ERP-Systeme unterstützen bei der elektronischen Beschaffung.
eCommunity
Bei der eCommunity handelt es sich um eine Online-Plattform, auf der Privatpersonen und Unternehmen miteinander kommunizieren und Informationen austauschen. Ein Beispiel dafür sind soziale Netzwerke wie LinkedIn oder Facebook. Dort können Menschen und Firmen miteinander kommunizieren und Informationen teilen. Die eCommunity unterstützt dabei nicht nur den Austausch von Informationen, sondern auch das Treffen wichtiger Entscheidungen, die für Geschäfte wichtig sind.
eCompany
Zudem gibt es im eBusiness noch die eCompany. Diese ermöglicht es Unternehmen, online über das Internet zusammenzuarbeiten. Dabei werden moderne Technologien genutzt, um die verschiedenen Leistungen der Unternehmen zu verknüpfen. So entsteht ein „virtuelles Unternehmen“, das ein gemeinsames Angebot im Portfolio hat.
Wer sind die Marktteilnehmer im eBusiness?
Transaktionen im E-Business umfassen eine Vielzahl von Teilnehmern: Konsumenten und Unternehmen, einzelne Privatpersonen, Organisationen und öffentliche Verwaltungen sind nur einige Beispiele.
Die verschiedenen Akteure im E-Business lassen sich üblicherweise in drei Hauptgruppen einteilen:
- Business (B): Dazu zählen Unternehmen.
- Consumer/Citizen (C): Dies umfasst Konsumenten und Bürger.
- Administration (A): Hierzu gehören öffentliche Verwaltungen und weitere Organisationen.
Jede dieser Gruppen kann sowohl Leistungen anbieten als auch Nachfrager sein, was zu verschiedenen Interaktionsmöglichkeiten führt. Es ergeben sich insgesamt neun mögliche Transaktionsverbindungen, wie zum Beispiel B2B (Business to Business) oder B2C (Business to Consumer).
Welche Systeme und Technologien werden im eBusiness genutzt?
Um ein eBusiness zu betreiben, können Unternehmen mehrere Softwarelösungen in Kombination nutzen. Jedes Tool bietet unterschiedliche Funktionen und ist auf verschiedene Teilbereiche eines eBusiness ausgerichtet. Hier ein paar häufig genutzte Beispiele:
- Shop-Systeme & eCommerce-Plattformen: Unterstützen den digitalen Verkaufsprozess (z. B. Shopware, OXID) mit Funktionen wie Produktverwaltung, Warenkorb und Zahlungsabwicklung.
- CMS-Systeme: Erleichtern Erstellung & Verwaltung von Websites, unterstützen Marketing & Vertrieb.
- CRM-Systeme: Erfassen & analysieren Kundendaten, ermöglichen personalisierte Kommunikation & gezielte Angebote.
- ERP-Systeme: Integrieren Geschäftsprozesse (Finanzen, Einkauf, Vertrieb, Buchhaltung, Lagerhaltung), automatisieren z. B. Lagerbestandsaktualisierung.
- eProcurement-Systeme: Digitalisieren den gesamten Einkaufsprozess (z. B. simple system, SAP Ariba).
- PIM-Systeme / MDM-Systeme : Produktdatenmanagement-Lösungen zur zentralen Verwaltung von Produktinformationen bzw. Stammdaten.
Warum ist das Produktdatenmanagement im eBusiness wichtig?
Produktdaten spielen eine entscheidende Rolle für den Erfolg im eBusiness, da sie als digitales Aushängeschild eines Unternehmens fungieren. Gut gepflegte Produktdaten helfen Käufern, fundierte Kaufentscheidungen zu treffen. Fehlende Informationen, wie etwa die Maße eines Regals, können Unsicherheiten hervorrufen und möglicherweise zum Kaufabbruch führen. Sind jedoch alle relevanten Details vorhanden – etwa Größe, enthaltene Befestigungen sowie verfügbare Farb- und Materialvarianten – fällt die Entscheidung deutlich leichter.
Darüber hinaus erhöhen qualitativ hochwertige Produktdaten die Sichtbarkeit von Angeboten in Suchmaschinen wie Google und auf Marktplätzen. Eine verbesserte Auffindbarkeit führt dazu, dass potenzielle Käufer Produkte schneller entdecken. Zusätzlich erleichtert eine hohe Datenqualität die Listung bei Geschäftspartnern und Großhändlern. Somit tragen optimierte Produktdaten direkt zum Unternehmenserfolg bei. Ein durchdachtes Produktdatenmanagement ist daher essenziell für den eBusiness-Bereich.
Verschiedene Softwarelösungen unterstützen dabei. Ein PIM- oder MDM-System dient als zentrale Plattform zur Datenorganisation und verhindert die Entstehung von Datensilos. Statt verschiedener voneinander losgelösten Quellen (Datensilos) mit uneinheitlichen Produktdaten gibt es eine zentrale und damit verlässliche Datenquelle für Produktdaten – das PIM-System als „Single Source of Truth“. Dies erleichtert die Data-Syndication, also die Aufbereitung und Verteilung aktueller Produktdaten an verschiedene eBusiness-Vertriebskanäle wie Online-Shops, Marktplätze oder eProcurement-Portale. Gleichzeitig hilft es, Fehlkäufe durch ungenaue Produktbeschreibungen zu vermeiden. Zur Automatisierung dieser Prozesse kann eine Data-Syndication-Software (z.B. CatalogExpress) eingesetzt werden, die Datentransformation und -ausleitung effizient steuert.
Neben der Pflege und Ausleitung von Produktdaten ist auch das Data-Onboarding von Lieferantendaten ein entscheidender Bestandteil eines erfolgreichen Produktdatenmanagements. Marktplatzbetreiber und Händler erhalten Produktstammdaten oft in verschiedenen Formaten wie Excel, CSV, ETIM BMEcat und mit variierender Qualität. Ohne ein strukturiertes Onboarding kann dies schnell zu Unübersichtlichkeit führen. Eine Lieferantenportal-Software (z.B. Supplier-Portal) stellt sicher, dass nur qualitativ geprüfte Daten in Systeme wie PIM oder Marktplätze übernommen werden. Andernfalls besteht das Risiko, minderwertige Produktinformationen auszuleiten, was sich negativ auf Sichtbarkeit und Umsatz auswirken kann.
Deshalb ist es so wichtig, im eBusiness auf ein durchdachtes Produktdatenmanagement zu setzen. Mit den richtigen Softwarelösungen können Prozesse rund um Data-Onboarding, Datentransformation und Data-Syndication weitesgehend automatisiert werden.
Nicht nur das Produktdatenmanagement, sondern auch das allgemeine Datenmanagement spielt eine zentrale Rolle im eBusiness. Die nahtlose Kommunikation zwischen internen und externen Systemen, beispielsweise über Schnittstellen oder spezielle Schnittstellensoftware, optimiert zahlreiche Abläufe. So können Bestellungen aus Online-Shops oder Marktplätzen automatisiert in ERP-Systeme übertragen werden, wodurch Bestellbestätigungen und Rechnungen direkt erstellt sowie Lagerbestände aktualisiert und Warenreservierungen vorgenommen werden. Gleichzeitig erhält die Versandabteilung eine Benachrichtigung zur Bearbeitung des Auftrags. Nach dem Versand wird die Information automatisch an den Online-Shop oder Marktplatz übermittelt.
Ein gut strukturiertes Datenmanagement erleichtert zudem die Analyse von Informationen aus verschiedenen Quellen. Die Verknüpfung von Produktdaten mit Verkaufszahlen und Kundendaten ermöglicht gezielte Cross-Selling- und Upselling-Strategien. Ein Beispiel: Nach dem Kauf eines Regals können im Online-Shop passende Dekorationsartikel oder Befestigungswerkzeuge empfohlen werden. Solche Analysen fördern auch die Produktentwicklung. Wenn beispielsweise viele Kunden nach passenden Aufbewahrungskisten suchen, können neue Produkte entwickelt werden, die in Farbe, Größe und Stil optimal auf das Regal abgestimmt sind.
Ein umfassendes Datenmanagement trägt somit maßgeblich zur Optimierung von eBusiness-Prozessen und zur Steigerung der Verkaufszahlen bei.