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Was ist BMDG (Building Master Data Guideline)?

Die Abkürzung BMDG steht für „Building Master Data Guideline“. Dabei handelt es sich um einen von der ARGE Neue Medien e. V. entwickelten Datenstandard (bzw. Datenqualitätsrichtlinie). Die ARGE Neue Medien ist ein Zusammenschluss von mehr als 100 Markenherstellern der Haustechnikbranche.

Hersteller und Händler tauschen ihre Produktdaten durch den BMDG-Datenstandard einheitlich und leichter aus. BMDG ermöglicht zusätzlich die international anerkannte Klassifikation der Produktstammdaten gemäß ETIM. Dadurch können Hersteller ihre Produktstammdaten eindeutig nachvollziehbar klassifizieren.

Gleichzeitig können sich die Großhändler als Datenempfänger auf eine hohe Datenqualität verlassen. Das hilft ihnen bei der korrekten Datenpflege, etwa im eigenen PIM-System. Zudem unterstützt es eine ganzheitliche Produktpräsentation auf eBusiness-Verkaufskanälen wie Marktplätzen und Branchenportalen.

Neben anderen Plattformen fordert primär auch das ebenfalls von der ARGE Neue Medien entwickelte SHK-Branchenportal building-masterdata.com den BMDG-Standard.

Die ARGE Neue Medien stellt den Datenstandard frei zugänglich im CSV-Format bereit.

Hinweis: Alle Informationen beziehen sich auf den Stand von Dezember 2024.

 

Wie ist der Datenstandard BMDG aufgebaut?

Seit BMDG 2.0 besteht der Standard aus insgesamt acht CSV-Dateien, die immer gemeinsam bereitgestellt werden müssen. Diese Dateien sind als

  • Mandatory (M),
  • Conditional (C) oder
  • Optional (O)

klassifiziert. Auch einzelne Elemente innerhalb dieser Dateien können als M, C oder O gekennzeichnet sein. Bedingte Elemente hängen oft von anderen Angaben ab – wenn beispielsweise Element A ausgefüllt wird, muss das darauf verweisende Element B ebenfalls ausgefüllt werden.

Daten können einzeilig oder mehrzeilig hinterlegt werden, je nach Definition in den CSV-Tabellen. Besonders wichtig: Es müssen immer alle acht CSV-Dateien bereitgestellt werden, auch wenn sie „optional“ sind. Selbst leere optionale CSV-Dateien müssen ebenfalls inklusive der zwei Kopfzeilen mitgeliefert werden.

Die erste Kopfzeile gibt immer das jeweilige Element an. Ab BMDG 3.0 sind die Angaben in der zweiten Kopfzeile genauer definiert. Sie muss nun zwingend eindeutige Feldkennungen (Unique Identifiers) wie „MDF0001“ für SUPPLIER_NAME enthalten. Diese Kennungen ermöglichen eine klare Identifizierung der einzelnen Elemente und erleichtern deren Zuordnung.

Mit BMDG 3.0 wurde außerdem der Integer-Datentyp abgeschafft. Werte, die früher als Integer angegeben wurden, müssen nun also im Nummernformat mit Dezimalstellen angegeben werden (z. B. „9,0“ statt „9“). Zudem wurden alte Wertelisten durch neuere Varianten ersetzt, um die Angaben zu vereinfachen und weiter zu standardisieren.

BMDG - Header.CSV Beispiel (Auszug)

Jede der acht CSV-Dateien ist auf unterschiedliche Produktinformationen ausgelegt. Die Spaltennamen sind standardisiert in Englisch, während die Artikelangaben in der jeweiligen Landessprache erfolgen und unter den Spaltennamen in Zeilen aufgelistet werden.

 

Was beinhaltet die Header.CSV des BMDG-Standards?

Diese CSV-Datei ist verpflichtend (M) und enthält allgemeine Kopfdaten zur Datenlieferung. Besonders ist bei dieser CSV, dass sie nur aus einer Datenzeile unterhalb der zwei Kopfzeilen bestehen darf. Sie enthält mehrere Spalten, unter anderem

  • SUPPLIER_NAME [MDF0001] (M, max. 50 Zeichen = Name des Herstellers, z.B. „Beispiel123 GmbH“),
  • SUPPLIER_GLN [MDF0002] (M, max. 13 Zeichen = die 13-stellige Global Location Number (GLN) (des Herstellers, z.B. „0123456789123“),
  • COUNTRY [MDF0007] (M, max. 2 Zeichen; die Standardsprache der Datenlieferung gemäß ISO 639-1 Sprachcodes, etwa „DE“ für einen deutschsprachigen Produktkatalog).

Ab BMDG 3.0 wurde z.B. das zusätzliche Pflichtfeld

  • MEASUREMENT_SYSTEM [MDF0500]  (M, max. 8 Zeichen,  gemäß Value List 5.3 “ = Angabe, welches Maßeinheitssystem verwendet wird (METRIC oder IMPERIAL)

zur näheren Spezifizierung des jeweiligen Maßeinheitssystems neu eingeführt.

Was steht in der Article.CSV im BMDG-Standard?

Auch diese CSV ist verpflichtend (M). Sie enthält detaillierte Angaben zu jedem Artikel. Zu beachten ist dabei, dass pro Artikel immer nur eine Zeile angegeben werden darf. Unter anderem enthält diese CSV Spalten wie

  • SUPPLIER_ARTICLE_NUMBER [MDF0021] (M, maximal 35 Zeichen = z.B. „246810“)
  • TEXT_150 [MDF0406] (M, maximal 150 Zeichen; im Falle einer Bereitstellung im FAB-DIS-Format sind es nur maximal 80 Zeichen = z.B. “Einhebelmischer, verchromt“)
  • ARTICLE_EXPIRY_DATE [MDF0035] (O, Datumsformat JJJJ-MM-TT = ein Artikel, der nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt geliefert werden kann)

BMDG 3.0 hat die einzelnen konditional-optionalen Angaben

  • NET_WIDTH_UNIT [MDF0051],
  • NET_DEPTH_UNIT [MDF0053],
  • NET_HEIGHT_UNIT [MDF0055],
  • NET_WEIGHT_UNIT [MDF0057]

entfernt und stattdessen die neue optionale „Sammel-Angabe“

  • NET_VOLUME [MDF0503] (O, maximal 16,3 Zeichen) ergänzt. Die hier verwendete Maßeinheit bezieht sich auf die zuvor genannten Spalte „MDF0500 MEASUREMENT_SYSTEM“.

Zudem muss im neuen Pflicht-Feld

  • ARTICLE_STATUS [MDF0501] der Zustand eines Produkts genau spezifiziert werden. Dazu ermöglicht die neue Value List 5.9 verschiedene Angaben wie NEW, ACTIVE, EXPIRING oder EXPIRED – jeweils nach spezifischen, dort angegebenen Zustandsdefinitionen.

 

Was enthält die Description.CSV im Kontext des BMDG Datenstandards?

Diese optionale CSV bietet ergänzende Beschreibungen zu Artikeln. Dazu gehören zum Beispiel kurze Beschreibungen, die Händler etwa in ihrem ERP-System hinterlegen können. Falls diese CSV ausgefüllt wird, dürfen Pflicht-Angaben dort nur jeweils in einer Zeile pro Artikel angegeben werden. Beispiele:

  • TEXT_40_1 [MDF0100] (O, maximal 40 Zeichen = sehr kurze Artikelbeschreibung etwa für ERP-Systeme oder die Rechnungsstellung (z.B. „Geeignet für alle Standardwaschbecken“)
  • TEXT_MARKETING [MDF0104] (O, maximal 10.000 Zeichen = HTML-Erklärungstext für Anwender des Artikels (z.B. „<b>Einhebelmischer, verchromt</b>“)
  • DEEP_LINK_URL [MDF0106] (O, maximal 256 Zeichen = Direkter Link, etwa zur Artikeldetailseite (z.B. https://www.testgmbh.de/artikelnummer123)

BMDG 3.0 ermöglicht außerdem ergänzende Marketing-Angaben im neuen optionalen Feld

  • TEXT_USP [MDF0506] (O, maximal 10000 Zeichen = Hier kann der Unique Selling Point, also der USP eines Produkts ausführlich erklärt werden. Die Formatierung im HMTL-Format ist zwingend erforderlich).

 

Wofür wird die PackackingUnits.CSV im BMDG-Standard verwendet?

In dieser optionalen CSV-Datei stehen Angaben zu den Verpackungseinheiten. Sofern diese CSV mit Angaben befüllt wird, sind hier in den Pflichtfeldern auch mehrzeilige Angaben erlaubt. Unter anderem beinhaltet sie:

  • PACKAGING_UNIT_QUANTITY [MDF0121] (M, maximal 16,3 Zeichen = nimmt Bezug auf den Unique Identifier MDF0063 (= ORDER_UNIT), also die Einheit, in der ein Artikel bestellt werden kann. Gibt die Anzahl der Einheit innerhalb einer Verpackungseinheit an (z.B. „2“).
  • PACKAGING_UNIT_WEIGHT [MDF0130] (M, maximal 16,3 Zeichen = gibt das Gewicht einer kompletten Verpackungseinheit in Gramm (GRM) an, z.B. „0,73“

Analog zur BMDG 3.0-Änderung in der Article.CSV (Wegfall von einzelnen Dimensionsangaben zugunsten einer Sammelangabe, siehe oben) wurde dieselbe strukturelle Vereinfachung auch für die Verpackungseinheiten eingeführt.

In Fall dieser CSV-Tabelle sind diese Spalten zugunsten der neu hinzugefügten optionalen Spalte PACKAGING_UNIT_VOLUME (MDF0508; maximal 16,3 Zeichen, nimmt Bezug auf MDF0500 MEASUREMENT_SYSTEM) weggefallen:

  • PACKAGING_UNIT_WIDTH_UNIT [MDF0125],
  • PACKAGING_UNIT_DEPTH_UNIT [MDF0127],
  • PACKAGING_UNIT_HEIGHT_UNIT [MDF0129],
  • PACKAGING_UNIT_WEIGHT_UNIT [MDF 0131].

 

Welchen Zweck erfüllt die Attachments.CSV bei BMDG?

In dieser optionalen CSV-Tabelle können Anwender zusätzliche Anhänge zu Artikeln mitliefern. Das können zum Beispiel zusätzliche Assets wie z.B. Bilder sein. Sofern die Tabelle gefüllt wird, müssen auch hier die jeweiligen Pflichtfelder gefüllt werden. Unter anderem enthält diese Datei folgende Spalten:

  • ATTACHMENT_FILENAME [MDF0140] (M, maximal 100 Zeichen = Dateiname des angehängten Assets, z.B. „Bildname.jpg“)
  • ATTACHMENT_TYPE [MDF0141] (M, maximal 10 Zeichen = Angabe des Typs des jeweiligen digitalen Assets, z.B. „P01“
  • ATTACHMENT_URL [MDF0143] (O, maximal 512 Zeichen = Direkter Link zum jeweiligen Anhang bzw. Asset, etwa https://www.test.de/bild.jpg)

Mit der Einführung von BMDG 3.0 wurde diese optionale Spalte ergänzt:

  • ATTACHMENT_EXPLANATION (MDF0509; O, maximal 10000 Zeichen = Detaillierte technische Beschreibung des Inhalts des zugewiesenen Anhangs / digitalen Assets, z. B. Positionsnummern oder Marketinginhalte wie die im Anhang hervorgehobenen Vorteile des Artikels. Die Angabe im HTML-Format ist zwingend erforderlich).

 

Welche Informationen beinhaltet die Specifications.CSV im BMDG-Standard?

Diese Tabelle ist verpflichtend. Das heißt, sie muss immer ausgefüllt mitgeliefert werden. Auch hier sind mehrzeilige Angaben pro Artikel möglich. Diese CSV ist dafür gedacht, besondere Spezifikationen zu den Artikeln anzugeben, darunter auch klassifikationsbezogene Angaben sowie Informationen gemäß Regulatorien bzw. Verordnungen wie REACH. Diese Abkürzung steht für „Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals“ (Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe). Dabei handelt es sich um eine Verordnung der Europäischen Union, die den Umgang mit Chemikalien in der EU reguliert. Laut dem Umweltbundesamt müssen Unternehmen ihre Kunden darüber informieren, wenn Artikel solche Gefahrenstoffe in bestimmten Mindestmengen enthalten.

Wichtig zu beachten ist hier daher auch, dass pro Artikel immer die Angaben HAZARDOUS_GOODS IDENTIFICATION, REACH IDENTIFICATION sowie ECHA_DB IDENTIFICATION verpflichtend ist. Hier drei Beispielfelder:

  • SPECIFICATION_SYSTEM [MDF0150] (M, maximal 80 Zeichen = gibt das verwendete spezifizierende System gemäß der Value List 5.13 an. Da könnte etwa „ETIM-9.0 REGULATIONS“ sein.
  • SPECIFICATION_CLASS_CODE [MDF0151] (seit BMDG 3.0 nicht mehr optional, sondern konditional (C), maximal 60 Zeichen = Angabe der Zuordnung zu einer bestimmten Spezifikationsklasse, etwa „EC011550 HAZARDOUS_GOODS“.
  • FEATURE_CODE [MDF0152] (M, maximal 60 Zeichen = Der eindeutig definierte Name eines standardisierten Attributs, etwa „EF011666 IDENTIFICATION“.

 

Wozu wird die Relations.CSV im Rahmen des BMDG-Standards ausgefüllt?

In dieser optionalen CSV-Datei können Beziehungen zwischen Artikeln angegeben werden, etwa Nachfolge- oder Ersatzteilnummern. Auch hier sind mehrzeilige Angaben erlaubt. Es gibt unter anderem diese Felder:

  • RELATED_ITEM [MDF0416] (M, maximal 35 Zeichen = Artikelnummer des zusammenhängenden Artikels, etwa „24681012345“. Wichtig: Diese Artikelnummer muss auch in der Article.CSV hinterlegt sein (mit Ausnahme für die Angabe von Vormodellen („RELATION_TYPE_PREDECESSOR“).
  • RELATION_TYPE [MDF0417] (M, maximal 2 Zeichen gemäß Value List 5.12 = Angabe des Beziehungstyps, z.B. „ACCESSORIES“ (auf Deutsch „Zubehör“).
  • RELATED_ITEM_QUANTITY [MDF0418] (M, maximal 16,3 Zeichen = Mengenangabe, wie viele jeweils Artikel als „related“ bezeichnet sind (z.B. „1“).

Wie im einleitenden Abschnitt zur Struktur des BMDG 3.0-Datenstandards beschrieben, betrifft der Wegfall des Datenformats Integer auch beispielsweise die Angaben von RELATED_ITEM_QUANTITY [MDF0418]. Hier müssen die Werte stattdessen im numerischen Format angegeben werden.

 

Welche Angaben können in der Country-specific.CSV im Rahmen vom BMDG gemacht werden?

Falls diese optionale CSV-Datei ausgefüllt wird, sind alle Spalten verpflichtend. Diese CSV gibt in erster Linie länderspezifische Anforderungen und Daten an, die für den jeweiligen Markt relevant sind. Zum Beispiel können für Deutschland nur Ländercodes mit „DE“ verwendet werden. Das können zum Beispiel spezifische Zertifizierungen sein. Auch hier können mehrzeilige Informationen hinterlegt werden. Neben der SUPPLIER_ARTICLE_NUMBER gibt es noch die beiden Spalten

  • CS_CODE [MDF0450] (M, maximal 50 Zeichen gemäß der Value List „CS_CODE“ = Hier werden jeweilige Ländercodes angegeben, wie sie im Unique Identifier MDF0007 COUNTRY stehen (etwa „DK_EL_NUMBER“).
  • CS_VALUE [MDF0451] (M, maximal 1000 Zeichen gemäß Value List „CS_VALUE“ = Hier werden spezifische Werte des vorherigen CS_CODE (mit dem Unique Identifier „MDF0450“ ergänzt, z.B. „25134687“

In BMDG 3.0 sind bisherige Ländercodes wie „DE“ für Deutschland zwar weiterhin gültig. Allerdings werden jetzt nur noch standardisierte Ländercode-Angaben gemäß der ISO 3166-1 alpha-2 Codes akzeptiert. Eigene Länderkürzel (z.B. „DEU“) sind also nicht mehr zulässig. BMDG 3.0 empfiehlt zudem ausdrücklich, dass nur Ländercodes (z.B. „DE“) genutzt werden sollten, die auch im Feld COUNTRY [MDF0007] (siehe Header.CSV) angegeben wurden.

Neu hinzugekommen sind außerdem die Gebietsangaben

  • „EU“ für Produkte, die in mehreren Mitgliedstaaten der Europäischen Union erzeugt werden, sowie
  • „ZZ“ für unspezifizierte Territorien (nur in Ausnahmefällen zu verwenden)

Wichtig: Diese beiden neuen Ländercodes ‚EU‘ oder ‚ZZ‘ nicht direkt für die Datenbereitstellung an Plattformen wie 2BA oder FAB-DIS verwendet werden, da diese Plattformen immer spezifische Länderangaben wie ‚DE‘ fordern.

Zudem erläutert die ARGE-Website diese und weitere Details in der dort downloadbaren BMDG-Guideline.

 

Welche BMDG Versionen gibt es?

Die ARGE Neue Medien führte den BMDG-Standard im August 2022 mit Version 1.0 ein. Im Dezember 2022 folgte Version 2.0. BMDG 2.1 erschien im Juni 2023.

Am 01.12.2024 wurde die aktuelle Version BMDG 3.0 veröffentlicht. Sie enthält einige Änderungen im Bezug auf lokale Richtlinien (darunter etwa das niederländische Portal 2BA, der französische Datenstandard FAB-DIS, die Datenqualitätsrichtlinie DQR oder auch ETIM xChange als weltweit genutzter Standard).

Die Änderungen basieren auf Feedback aus der Praxis und Kooperationen mit internationalen SHK-Branchenteilnehmern.

Wichtig: Die Nutzung der jeweils aktuellen Version ist verpflichtend, um so die Konsistenz und Qualität der Daten sicherzustellen.

 

Was ist der Unterschied zwischen den Datenqualitätsrichtlinien BMDG und DQR?

Bereits einige Jahre vor der Veröffentlichung des BMDG-Standards im Jahr 2022 entwickelt die ARGE Neue Medien ebenfalls die „DQR“ („Datenqualitätsrichtlinie“). Auch diese Richtlinie legt klare Anforderungen fest, um präzise, konsistente und vollständige Produktstammdaten in der Haustechnikbranche zu gewährleisten.

Was ist nun aber der Unterschied zwischen BMDG und DQR?

  • Der DQR-Standard existierte bereits einige Jahre vor dem BMDG und ist als nationale Qualitätsrichtlinie in Deutschland etabliert.
  • Im Gegensatz dazu wurde BMDG für die internationale Nutzung konzipiert und adressiert die globalen Anforderungen an Produktstammdaten.

Derzeit existieren beide Datenstandards bzw. Datenqualitätsrichtlinien parallel zueinander. Unternehmen, die im deutschen Markt tätig sind, nutzen daher häufig weiterhin die DQR, während international primär BMDG Anwendung findet.

 

Welche Vorteile bietet der BMDG-Standard?

Die erwähnten Eigenschaften des BMDG-Datenstandards haben bereits einige Benefits für die SHK-Branche aufgezeigt. Als Datenqualitätsrichtlinie bietet BMDG allen Akteuren vom Hersteller über den Großhändler bis hin zum Endkunden große Vorteile. Hier eine kleine Auswahl pro Beteiligten:

  • Ein BMDG Vorteil für Hersteller:

Das verwendete CSV-Format ist weltweit weit verbreitet, leicht zugänglich und übersichtlich bearbeitbar. Ein Hersteller von Wasserhahn-Armaturen kann so einfach sicherstellen, dass seine Produktstammdaten mit verschiedenen Systemen weltweit kompatibel sind und von Großhändlern leicht verarbeitet werden können.

 

  • Ein BMDG Vorteil für Großhändler

Durch den einheitlichen Datenaustausch können Großhändler ihre Liefer- und Bestellprozesse insgesamt präziser verwalten. Auch die Fehleranfälligkeit ist aufgrund der standardisierte Datenbereitstellung gemäß BMDG nahezu minimiert. So können sich Großhändler auf den Zugriff auf korrekte Produktstammdaten (etwa der Wasserhahn-Armatur) verlassen. Dank hochwertiger und geprüfter Daten trägt das anschließende Data-Onboarding, etwa in das PIM-System des Großhändlers, zu einer eigenen Datenquelle bei.

 

  • Ein BMDG Vorteil für Endkunden

Auch der Endkunde profitiert von BMDG als Datenqualitätsrichtlinie. Da z.B. Produktinformationen wie Gewicht oder andere Eigenschaften in einer standardisierten Weise angegeben werden, können Kunden ähnliche Produkte mitunter leichter vergleichen. Die hohe Datenqualität sorgt beim Endkunden also bestenfalls für eine klare Kaufentscheidung.

 

Welche Herausforderungen bringt der BMDG Datenstandard für Hersteller und Großhändler?

Der BMDG-Datenstandard bringt für Unternehmen zwar zahlreiche Vorteile, kann aber auch einige Herausforderungen mit sich bringen. Hier folgen einige verbreitete Herausforderungen und Vorschläge, wie Unternehmen der SHK-Branche mit ihnen umgehen können:

 

  • Beachtung der jeweiligen Vorgaben: Mandatory, Conditional oder Optional?

Neben der Notwendigkeit, immer alle acht CSV-Dateien zusammenhängend bereitzustellen, müssen Hersteller bei der Generierung des BMDG-Standards besonders darauf achten, welche Angaben insbesondere verpflichtend ausgefüllt werden müssen.

Hier schaffen neben der offiziellen BMDG-Guideline auch die Formatvorlagen in der SaaS-Lösung CatalogExpress Klarheit. Dort wird jeweils definiert, welche Angaben gemacht werden müssen, und welche konditional / optional sind. Beispielsweise wäre in der Header.CSV die Angabe einer Katalog-ID (CATALOGUE_ID mit dem Unique Identifier MDF0004) optional: Sie kann, muss aber nicht angegeben werden.

 

  • Berücksichtigung normierter Spezifikationen

Einige Produktinformationen können im BMDG-Standard nur in bestimmten klar definierten Angaben generiert werden. Hersteller müssen als Datenlieferanten daher sicherstellen, dass alle Produktstammdaten den jeweiligen BMDG-Vorgaben entsprechen.

Hier helfen die verschiedenen „Value Lists“: Sie definieren eindeutig, welche Einheiten z.B. für Gewichtsangaben zulässig sind. Zum Beispiel gibt die Value List 5.4 vor, dass eine Gewichtsangabe in Kilogramm mit der Abkürzung „KGM“ angegeben werden muss.

 

  • Technische Grundlagen zur BMDG-Generierung:

Die Erzeugung des BMDG-Formats kann für Hersteller als Datenbereitsteller technisch herausfordernd sein. Gerade im Fall von mehreren Produktstammdaten ist eine manuelle Erzeugung der acht CSV-Dateien sehr aufwendig.

Um den BMDG-Standard im Rahmen ihrer Data-Syndication zum Beispiel für einen eCommerce-Marktplatz zu generieren, sollten Hersteller darauf spezialisierte Softwarelösungen wie CatalogExpress nutzen.

 

Welche Rolle spielt das Produktdatenmanagement bezüglich BMDG?

Das eigene Produktdatenmangement (kurz PDM) spielt als übergreifendes Konzept einer erfolgreichen Datenverwaltung eine wichtige Rolle im eBusiness. Doch was ist eigentlich mit diesem Begriff gemeint?

PDM umfasst dabei die gesamte Datenverwaltung von der Entwicklung eines Produkts bis hin zu seiner Markteinführung. Im eBusiness ist das eigene Produktdatenmanagement essenziell wichtig, um eine erfolgreiche Produktdatenverwaltung sowie Datenbereitstellung zu gewährleisten. Neben der Nutzung im eigenen Onlineshop sind qualitativ hochwertige Produktdaten auch für externe Datenempfänger wie Marktplätze und B2B-Plattformen relevant. Dazu gehören etwa Amazon, AUSSCHREIBEN.DE, building-masterdata.com, Conrad, eBay, Galaxus, Mercateo Unite, Open Datacheck, oder simple system. Dabei spielen Fragen wie

  • Sind alle Produktdaten vollständig und aktuell gepflegt?
  • Welche Version eines Produkts ist freigegeben? Müssen ggf. Anpassungen vorgenommen werden?
  • Wer hat zuletzt Änderungen an welchen Daten vorgenommen?

eine wichtige Rolle.

Produktdatenmanagement ist daher nicht nur im Sinne eines erfolgreichen Feed-Managements (inklusive einer optimalen Data-Syndication) besonders wichtig, sondern auch im Vorfeld auch bereits für die Datenhaltung in eigenen PIM-,ERP-,DAM- oder MDM-Systemen.

Hersteller, die ihre Produktstammdaten gemäß der Datenqualitätsrichtlinie BMDG bereitstellen, profitieren dabei von aktuellen, ganzheitlich gepflegten und konsistenten Produktstammdaten in eigenen Systemen. Anders gesagt: Eine professionelle Datenverwaltung und Datenpflege gestaltet die Generierung des BMDG-Datenstandards und dessen Bereitstellung etwa über building-masterdata.com leichter und schneller.

Für ein erfolgreiches Produktdatenmanagement sind also Aspekte wie etwa eine hohe Datenqualität sowie Datenkonsistenz, die zentrale Datenpflege (Single Point of Truth, etwa in einem PIM-System) und die Vermeidung von Datensilos entscheidende Faktoren.

 

Wie kann man den Datenstandard BMDG generieren?

Data-Syndication-Softwarelösungen wie CatalogExpress schaffen Abhilfe bei der ordnungsgemäßen und automasierbaren Generierung von Austauschformaten, elektronischen Katalogen und Datenstandards wie BMDG. So gelingt die Generierung des BMDG Standards mit CatalogExpress:

Der Anwender kann einzelne oder mehrere Datenquellen in CatalogExpress festlegen. CatalogExpress bietet dafür viele Standardconnectoren u.a. zu AkeneoContentservcrossbase, ATAMYA (eggheads)MongoDBOMNPimcore und Viamedici EPIM.

Nach dem Hinterlegen der Quelldaten (z.B. einzelne Excel-Dateien sowie Daten aus PIM-/ERP-/DAM-/MDM-Systemen) können diese zusammengeführt und auf die jeweils damit zusammenhängenden Zieldatenfelder der CSV-Vorlagen des BMDG-Standards gemappt werden. Im Anschluss an dieses einmalige Datenmapping können Anwender dann automatisiert den BMDG-Datenstandard generieren. Auch eine automatisierte Datenbereitstellung etwa per API, E-Mail oder SFTP ist möglich.

Besonders praktisch: Die acht CSV-Tabellen des BMDG-Standards sind in CatalogExpress bereits in der NEWCOMER-Version als verfügbare Zielformatvorlage auswählbar. Diese CSV-Vorlagen in CatalogExpress zeigen ebenfalls, welche Elemente jeweils mandatory, conditional oder optional sind.

Sie haben Fragen zum Thema BMDG oder zu den zahlreichen Features von CatalogExpress? Buchen Sie gerne ein unverbindliches Beratungsgespräch.

Wer hat‘s geschrieben?
Jan Müller
jan.mueller@nexoma.de

Jan ist seit 2024 bei nexoma. Dem gelernten E-Commerce-Kaufmann sind Produktdaten alles andere als fremd. Als sprachlich versierter Marketing Manager ist Jan außerdem unser Mann für viele Texte (Deutsch und Englisch) und versorgt euch unter anderem mit wissenswerten NEXIpedia- und Newsletter-Beiträgen.