Beitrags zum Open Datacheck Beitrag in der NEXIpedia

Was ist Open Datacheck?

Open Datacheck ist eine 2014 gegründete Online-Plattform zum Produktstammdaten-Austausch. Ursprünglich nur auf die SHK (Sanitär, Heizung, Klima)-Branche fokussiert, deckt sie inzwischen auch die Elektronik-Branche ab. Die Plattform wird von der Paderborner ITEK Service und Consulting GmbH betrieben. Dabei arbeitet sie zudem mit dem Deutschen Großhandelsverband Haustechnik e.V. (DG-Haustechnik) und dem Bundesverband des Elektro-Großhandels e.V. (VEG) zusammen.

Die Plattform ermöglicht es Herstellern aus den Branchen Sanitär, Heizung, Klima (SHK) und Elektronik, ihre Produktstammdaten hochzuladen, zu prüfen und zu optimieren. Sie können ihre Daten für Großhändler des DG Haustechnik sowie des VEG zum Abruf bereitstellen. Hersteller können über das Beziehungsmanagement von Open Datacheck kontrollieren, welche Großhändler ihre Produktstammdaten einsehen können, abhängig von den festgelegten Anforderungen des Großhandels.

Für die Nutzung der Plattform müssen Hersteller eine jährliche Gebühr entrichten, die unabhängig von der Anzahl der eingestellten Produkte gleichbleibt.

Hinweis: Alle Informationen beziehen sich auf den Stand von Oktober 2024.

 

Welche Datenanforderungen hat Open Datacheck an Hersteller?

Damit Großhändler und Hersteller auf einer einheitlichen Datenbasis agieren können, legt Open Datacheck bestimmte Datenanforderungen fest.

Hersteller der SHK-Branche können ihre Produktstammdaten in verschiedenen Austauschformaten bereitstellen. Open Datacheck unterstützt derzeit:

  • BMEcat – Ein international standardisiertes Format, das branchenübergreifend für den Produktdatenaustausch verwendet wird. Oft in Kombination mit einer ETIM-Klassifikation.
  • CSV – Ein weit verbreitetes, tabellarisches Format, besonders für kleinere Datenmengen.
  • Datanorm 4.0 – Beliebt in der Bau- und Haustechnikbranche für den Austausch von Daten.
  • Excel (XLSX) – Ideal für einfache Produktstammdaten-Uploads und Prüfberichte.
  • XML – Primär für große, komplexe Datenstrukturen, auch im BMEcat-Standard.

Auch Hersteller der Elektro-Branche können ihre Daten in folgenden Formaten bereitstellen:

  • BMEcat – Versionen 4.0.3 und 5.0, mit Unterstützung für mehrere ETIM-Klassen und BMEcat 2005.
  • Excel (XLS, XLSX) – Häufig genutzt für Daten mit ETIM-Klassifikationen.
  • CSV – Geeignet für den Austausch weniger komplexer Daten.
  • XML – Flexibel für große, strukturierte Datensätze.
  • PDF – Genutzt für Marketing- und Vertriebsdokumente wie Preislisten.
  • MP4 – Zur Bereitstellung von multimedialen Inhalten, z. B. Produktvideos.

Bevor Hersteller ihre Daten bereitstellen, können sie diese gemäß den SHK-spezifischen Datenqualitätsrichtlinien (DQR) überprüfen und mit der Open Datacheck Scorecard optimieren. Hersteller erhalten einen Prüfbericht, der strukturelle Probleme aufzeigt, und passen die Daten gemäß der jeweils gültigen DQR-Version an. Ab DQR 9.0 sind ältere Versionen nicht mehr zulässig.

Zur Sicherstellung einer hohen Konsistenz unterstützt Open Datacheck den ETIM-Klassifikationsstandard. Ab DQR 10.0 sind keine Datenlieferungen mehr in ETIM 7.0 erlaubt, nur noch in Versionen wie ETIM 8.0 oder später.

 

Wie können die Datenformate für Open Datacheck generiert werden?

Damit Hersteller die geforderten Datenformate möglichst automatisiert und schnell an Open Datacheck übermitteln können, bietet die Plattform eine direkte Verknüpfung mittels verschiedener Schnittstellen (APIs) zur Integration mit externen Systemen (PIM, ERP, aber auch z.B. Data-Syndication-Lösungen) an.

Aber wie können Hersteller ihre Produktstammdaten eigentlich gemäß den geforderten Formaten optimieren? Zudem wäre eine manuelle Generierung vieler Produktstammdaten oft sehr zeitaufwändig und ressourcenintensiv.

Hier schafft eine Data-Syndication-Softwarelösung wie CatalogExpress Abhilfe. Die SaaS-Lösung ermöglicht die Generierung und Validierung von Datenstandards für Open Datacheck. Anwender können zunächst Daten aus verschiedenen Quellen und Formaten wie CSV und Excel konsolidieren. Sie können auch Daten PIM-/ERP-/DAM-/MDM-Systemen integrieren.

Nach einem einmaligen Datenmapping der Quellattribute auf die geforderte Zielattribute, können CatalogExpress-Nutzer die jeweils geforderten Standards generieren. Dafür bietet CatalogExpress bereits zahlreiche hinterlegte Templates.

Diese Vorlagen umfassen auch die geforderten Austauschformate für Open Datacheck wie u.a. verschiedene BMEcat-Versionen, CSV, XML und viele weitere. Auch andere verbreitete Datenstandards wie BMDG, FAB-DIS oder DPB sowie andere Formate für eProcurement-Plattformen und B2B-Marktplätze können mit dem SaaS-Tool CatalogExpress generiert werden.

Nutzer können die generierten Dateien anschließend automatisiert an Open Datacheck oder andere Datenempfänger (etwa via Mail oder SFTP) bereitstellen.

Sie möchten mehr zu Open Datacheck und CatalogExpress erfahren? Buchen Sie gerne ein unverbindliches Beratungsgespräch.

 

Welche Funktionen bietet Open Datacheck?

Neben dem grundlegenden Upload geprüfter Produktdaten durch Hersteller und dem möglichen Abruf durch Großhändler bietet Open Datacheck weitere Features, Unterbereiche und Module an. Dazu gehören unter anderem:

  • Die „Open Datacheck Scorecard“: Open Datacheck bewertet die Produktdatenqualität von Herstellern anhand eines Scores von 0 (schlecht) bis 100 (optimal) Punkten. Die Bewertung erfolgt durch ein automatisiertes System nach festgelegten Regeln. Diese Scorecard ist ein wichtiges Instrument für Hersteller, um ihre Datenqualität richtig einzuschätzen und fehlerhafte oder unvollständige Daten zu verbessern. Bewertungskriterien sind unter anderem das Vorhandensein einer ETIM-Klassifikation oder einer Artikelbeschreibung. Hersteller von Wasserhahn-Armaturen, die aktuelle, vollständige und korrekt klassifizierte Daten bereitstellen, erhalten einen höheren Score. Ein hoher Score verbessert die Position des Herstellers in Verhandlungen und stärkt das Vertrauen der Großhändler in die Zuverlässigkeit seiner Daten, was die Wettbewerbsfähigkeit erhöht.
  • Die „Open Datacheck Verfügbarkeitsanfrage“: Mit dieser Funktion können Großhändler Produktverfügbarkeiten automatisiert und in Echtzeit direkt bei den Herstellern abfragen. So können sie Lieferungen an Lager oder Endkunden effizienter planen. Ein Großhändler kann beispielsweise die Verfügbarkeit von Wasserhahn-Armaturen prüfen, ohne zeitaufwändige Anfragen an den Hersteller senden zu müssen. Die Nutzung der Verfügbarkeitsanfrage beschleunigt auch ihre eigenen Angebotsprozesse.
  • Die „Deep Search“- und „Beziehungsmanagement“-Funktion: Diese Features helfen Großhändlern, gezielt nach bestimmten Produktstammdaten und Inhalten von Herstellern zu suchen, z.B. anhand hinterlegter Keywords. Ein Großhändler, der nach spezifischen Wasserhahn-Armaturen sucht, kann dabei nach Material (Messing, Edelstahl) oder Oberflächenbeschaffenheit (Chrom, Matt) filtern.
  • Das „Beziehungsmanagement“-Feature ermöglicht es Herstellern, genau zu steuern, welche Großhändler ihre Produktstammdaten einsehen dürfen. Dies ist besonders nützlich, wenn Produkte nur in bestimmten Marktsegmenten angeboten werden sollen. Ein Hersteller von Premium-Wasserhähnen könnte seine Daten gezielt nur ausgewählten Großhändlern zugänglich machen, um exklusive Vertriebskanäle zu sichern.

 

Welche Vorteile bietet Open Datacheck?

Die beschriebenen Funktionen veranschaulichen bereits, wie Open Datacheck Herstellern und Großhändlern im täglichen Betrieb nützt. Insgesamt gehören diese Aspekte zu den größten Vorteilen der Plattform:

  • Zentralisierte und automatisierte Verteilung von Produktdaten: Open Datacheck ermöglicht es Herstellern, ihre Produktstammdaten, Marketingmaterialien und Vertriebsunterlagen über eine einzige zentrale Plattform für Großhändler bereitzustellen. Großhändler hingegen haben dort – sofern es der Hersteller erlaubt – einen direkten Zugriff auf alle relevanten Produktinformationen. Diese zentralisierte Lösung verringert für beide Akteure den Verwaltungsaufwand und verbessert auch die Effizienz in der Datenverteilung.Ein Hersteller von Wasserhahn-Armaturen kann beispielsweise seine neuesten Modelle samt Produktbeschreibungen, technischen Daten und Bildern, in einem einheitlichen Format (z.B. BMEcat 5.0) hochladen. Großhändler hingegen profitierten dadurch von aktuellen, geprüften Informationen, was ihrerseits die Markteinführung neuer Produkte erheblich beschleunigen kann.
  • Qualitätsgeprüfte und einheitliche Produktdaten: Durch automatisierte Datenprüfungen ermöglicht Open Datacheck den Herstellern, Unstimmigkeiten in ihren Produktinformationen schnell zu identifizieren und zu beheben. Dieses Feedback verringert ebenfalls die Notwendigkeit für Hersteller, zusätzliche Anmerkungen an Großhändler zu richten. Dies führt zu einer signifikanten Zeitersparnis und einer Kostenreduzierung für beide Seiten.Open Datacheck sorgt für Großhändler somit auch dafür, dass die von Herstellern bereitgestellten Produktstammdaten stets den aktuellen Branchenstandards entsprechen und qualitativ hochwertig verfügbar sind.

Die Datenprüfung reduziert also nicht nur fehlerhafte Datensätze, sondern erleichtert vor allem auch die nahtlose Integration in die internen Systeme der Großhändler. Dieser Mechanismus stärkt dadurch maßgeblich das Vertrauen in die Plattform.Wenn etwa ein Hersteller von Wasserhahn-Armaturen seine Produktdaten dort hochlädt, wird sofort überprüft, ob alle geforderten Attribute wie Material, Oberflächenbehandlung und technische Spezifikationen vorhanden sind. Sofern etwas fehlt, kann der Hersteller seine Daten entsprechend anpassen. Davon profitieren sowohl der Hersteller selbst, aber auch der Großhändler, der auf bestmögliche Produktstammdaten zugreifen kann.

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Wer hat‘s geschrieben?
Jan Müller
jan.mueller@nexoma.de

Jan ist seit 2024 bei nexoma. Dem gelernten E-Commerce-Kaufmann sind Produktdaten alles andere als fremd. Als sprachlich versierter Marketing Manager ist Jan außerdem unser Mann für viele Texte (Deutsch und Englisch) und versorgt euch unter anderem mit wissenswerten NEXIpedia- und Newsletter-Beiträgen.