
03 März Was ist Shopware?
Shopware ist ein Online-Shopsystem bzw. eCommerce-System, das seit 2004 angeboten wird. Es wird von der shopware AG mit Sitz in Schöppingen entwickelt und vertrieben. Es kann branchenübergreifend unter anderem im B2C-/B2B-Kontext eingesetzt werden und bietet verschiedene Service-Pakete sowie modulare Features für verschiedene individuelle Anforderungen.
Zum Leistungsportfolio zählt beispielsweise die „Shopware B2B Suite“, die diverse Geschäftsprozesse und das Datenmanagement von B2B-Unternehmen durch Automatisierungsprozesse und weitere Optimierungsoptionen erleichtert.
Wie kann Shopware technisch genutzt werden?
Shopware 6 wurde im Januar 2020 veröffentlicht und kann in Form von drei Bereitstellungsmodellen genutzt werden:
- Software as a Service (SaaS) ermöglicht die Nutzung von Software als Online-Dienst, ohne dass eine Installation vor Ort erforderlich ist. Shopware übernimmt Updates und Sicherheitsmaßnahmen automatisch. Zudem bestehen flexible Erweiterungsmöglichkeiten, beispielsweise durch das Hinzufügen von Speicherplatz. SaaS eignet sich besonders, wenn keine Verwaltung der Infrastruktur und Software gewünscht ist. Allerdings besteht kein Zugriff auf den Quellcode, sodass eigene Erweiterungen, die den Code verändern, nicht möglich sind.
- Platform as a Service (PaaS) bietet mehr Flexibilität und Anpassungsmöglichkeiten. Die Infrastruktur und das Hosting werden vom Anbieter verwaltet, während die Software-Updates selbst durchgeführt werden. Es besteht Zugriff auf den Shopware-Code, was eigene Entwicklungen und Erweiterungen ermöglicht. Zudem stehen Entwicklertools für Tests, effiziente Prozesse und Performance-Monitoring zur Verfügung.
- Self-Hosted bedeutet, das Shopsystem auf einem eigenen Server oder bei einem Hosting-Anbieter zu betreiben. Dies erfordert IT-Kenntnisse, bietet jedoch die Möglichkeit, Daten lokal zu speichern und umfangreiche Anpassungen vorzunehmen.
Welche Rolle spielt Shopware im Produktdatenmanagement?
Produktdaten unterliegen ständigen Änderungen, wie etwa neue Produkte, Preise, Bestände oder Beschreibungen. Deshalb ist es entscheidend, diese Daten im Shop stets aktuell zu halten. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Produkte verkauft werden, die nicht mehr auf Lager sind, was zu Fehlkäufen führt und die Kundenzufriedenheit beeinträchtigt.
Es ist daher sinnvoll, Produktdaten regelmäßig zu aktualisieren. Bei einem kleinen Produktkatalog kann der Import oder die Pflege der Daten im Shop noch manuell erfolgen. Langfristig sollte jedoch über den Einsatz eines PIM– oder MDM-Systems, Automatisierungen und Schnittstellen nachgedacht werden. Diese Systeme sparen Zeit und Nerven und sind ab einer gewissen Sortimentsgröße oder Bestellanzahl unverzichtbar. Andernfalls muss viel Zeit für das manuelle Abgleichen von Sortiment, Beständen und Bestellungen mit anderen Systemen, wie z.B. dem Warenwirtschaftssystem, aufgewendet werden.
Mehrsprachigkeit und zentrale Datenhaltung lassen sich beispielsweise durch die Einführung eines PIM-Systems erreichen, wodurch die Datenqualität gesichert und Datensilos verhindert werden. Statt verschiedener Produktkataloge mit unterschiedlichen Versionsständen gibt es dann eine zentrale Quelle der Wahrheit, den sogenannten „Single Point of Truth“ für Produktdaten. Diese sind im PIM-System hinterlegt und können über eine geeignete Schnittstelle oder Middleware in Shopware integriert werden, sodass immer aktuelle Produktdaten im Shopware-System vorhanden sind.
Zusätzlich ermöglichen Schnittstellen, Bestellungen direkt von Shopware in das ERP-System zu übertragen. So können u.a. die Rechnungserstellung und Lagerbestandsaktualisierungen automatisiert erfolgen. Kundenindividuelle Preise, vor allem im B2B-Bereich, lassen sich ebenfalls über Schnittstellen- oder Middleware-Lösungen aus dem Warenwirtschaftssystem in Shopware abbilden.
Wie lassen sich Produktdaten in Shopware importieren und exportieren?
Shopware bietet dafür zwei API-Möglichkeiten: die Admin API und die Store API. Die Admin API ermöglicht es, den Shop zu verwalten, indem Produkte, Bestellungen und andere Daten hinzugefügt, geändert oder gelöscht werden können. Sie unterstützt die Automatisierung und effiziente Gestaltung administrativer Aufgaben über benutzerdefinierte Schnittstellen. Die Store API dient der Kommunikation zwischen dem Shop und den Kunden und verbindet verschiedene Kundenanwendungen wie Webseiten, mobile Apps oder Kataloge mit dem Shopware-Kern.
SaaS-Lösungen wie CatalogExpress bieten als Middleware eine direkte Schnittstelle zur Shopware 6 Admin API. Die Data-Syndication und Feed Management Software ermöglicht unter anderem die Zusammenführung von Daten aus verschiedenen Quellsystemen wie PIM/ERP und unterschiedlichen Datenquellen (u.a. CSV, JSON, XML, EXCEL) in verschiedene Zielformate (BMEcat, FAB-DIS, DPB) und Kanäle. Durch letzteres können Daten an Shopware 6 automatisiert exportiert werden. Auch die Datenbereitstellung aus dem Shopware Shop (z.B. an das ERP/PIM) ist möglich. Zu den branchenübergreifend verwendeten PIM-Systemen wie Akeneo, Contentserv, OMN, Pimcore und Viamedici bietet CatalogExpress hier bereits Standardschnittstellen für einen automatisierten Datenaustausch.
Wie lässt sich eine Shopware-Instanz individualisieren?
Shopware ermöglicht je nach Bereitstellungsmodell eigene Programmierungsoptionen und das Einbinden verschiedener Erweiterungen. Diese Erweiterungen werden im eigenen „Shopware-Store“ angeboten. Zu den diversen Kategorien des Stores gehören unter anderem:
- Schnittstellen & Middleware (z.B. für PIM- oder ERP-Systeme)
- Migrations-Tools, (z.B. um Daten von anderen Shopsystemen in Shopware zu bekommen)
- Bezahlung (um Zahlungsanbieter wie Paypal in Shopware zu implementieren),
- Versand (beispielsweise um Versandetiketten automatisiert zu erstellen ),
- Themes (zur eigenen visuellen Gestaltung des Onlineshops),
- SEO-Optimierung (Optionen zur Erhöhung der Sichtbarkeit in Suchmaschinen),
- Conversion-Optimierung (z.B. durch automatisierte Rabattaktionen)
- uvm.
Welche Neuerungen gibt es in Shopware 6.6?
Die 2024 veröffentlichte Shopware-Version 6.6 bringt viele neue Funktionen mit, um aktuelle und künftige Anforderungen an flexible und dynamische Onlineshops zu erfüllen.
- Optimierung der SEO-Funktionen: Version 6.6 bietet erweiterte SEO-Tools, die es B2B-Unternehmen ermöglichen, ihre Produkte und Dienstleistungen besser in Suchmaschinen zu platzieren. Diese Funktionen umfassen verbesserte Schema-Markup-Optionen, optimierte URL-Strukturen und erweiterte Sitemap-Generierung. Durch die verbesserte Sichtbarkeit in Suchmaschinen können B2B-Shops effektiver potenzielle Geschäftskunden erreichen.
- Erhöhung der Indexierungsleistung für multilinguale Onlineshops: Für B2B-Unternehmen, die auf internationalen Märkten tätig sind, verbessert die gesteigerte Indexierungsleistung die Auffindbarkeit ihrer mehrsprachigen Inhalte. Dies sorgt für eine schnellere und genauere Indexierung durch Suchmaschinen, was wiederum die lokale Suchmaschinenoptimierung stärkt und die Reichweite in verschiedenen geografischen Regionen erhöht.
- Mehr individuelle Konfigurationsoptionen: Diese Funktion erlaubt es B2B-Unternehmen, ihre Onlineshops an spezifische Geschäftsbedürfnisse anzupassen. Dazu zählen kundenspezifische Preisgestaltungen, individuelle Produktkonfiguratoren und erweiterte Bestellprozesse, die insbesondere für B2B-Geschäftsmodelle wichtig sind, wo maßgeschneiderte Lösungen oft eine entscheidende Rolle spielen.
- Optimierte API-Anbindungen: Die verbesserten APIs in Version 6.6 ermöglichen eine nahtlose Integration mit ERP-Systemen, CRM-Software und anderen externen Management-Tools, die für B2B-Unternehmen zentral sind. Diese Integrationen helfen dabei, Prozesse zu automatisieren, Daten synchron zu halten und die Betriebseffizienz zu steigern.
- Erweiterte Sicherheitsfeatures: Da B2B-Transaktionen oft sensible Geschäftsinformationen umfassen, bietet Shopware 6.6 verstärkte Sicherheitsmaßnahmen, um den Datenschutz und die Sicherheit der Transaktionen zu gewährleisten. Dies schließt verbesserte Verschlüsselungsmethoden, sichere Authentifizierungsprotokolle und regelmäßige Sicherheitsupdates ein, um den Schutz von Kunden- und Unternehmensdaten zu garantieren.
Vor einem Versionsumstieg ist die Erstellung eines Backups ratsam. Informationen dazu, zur aktuellen Roadmap und geplanten Features sind auf der offiziellen Shopware-Website zu finden.
Was sind die größten Vorteile von Shopware?
Neben den bereits erwähnten Funktionen profitieren Nutzer auch von weiteren allgemeinen Vorteilen. Hier sind die größten Benefits in der Übersicht:
- Shop-System „made in Germany“: Die Entwicklung von Shopware ist erfolgt in Deutschland entwickelt. Das heißt Shopware legt auch hohen Wert darauf, dass das Shopsystem den Anforderungen der DSGVO entspricht. Auch der Support, das UI und die Informationen zu Neuerungen sind entsprechend deutschsprachig verfügbar.
- einfache Bedienbarkeit: Die grundlegende Shopware-Einrichtung und Bedienung erfordern keine tiefergehenden IT-Kenntnisse. Gleichzeitig ermöglichen bestimmte Leistungspakete und Bereitstellungsoptionen eigene Programmierungen innerhalb der Shopware-Struktur.
- API-First-Ansatz: Das Shopsystem ermöglicht unter anderem durch seine API-Admin-Schnittstelle einen automatisierten Datenaustausch mit externen Systemen (PIM/DAM/ERP), etwa durch Middleware-Lösungen wie CatalogExpress.
- Headless Commerce: Shopware bietet nicht nur durch den API-first-Ansatz eine hohe Flexibilität, sondern auch durch seinen modularen Aufbau. Dadurch wird eine Trennung von Backend und Frontend ermöglicht, was den headless Einsatz von Shopware unterstützt. So kann das Backend von Shopware per API mit verschiedenen maßgeschneiderten Frontends verbunden werden, beispielsweise einem klassischen Online-Shop, Instagram-Shopping oder einer Progressive WebApp (PWA).
- Mehrere Bereitstellungsmodelle: Wie zuvor erwähnt können Nutzer Shopware in Form verschiedener Bereitstellungsmodelle einsetzen. Neben der cloud-basierten SaaS-Lösung kann Shopware auch als PaaS-Modell und self-hosted eingesetzt werden.
- Mehr Flexibilität und Skalierbarkeit: Shopware-Anwendern können die Sichtbarkeit ihres Unternehmens durch die Kombination verschiedener Funktionen erhöhen: Die Mehrsprachigkeit von Artikeldaten sowie die Verwaltung mehrerer Shops / Storefronts ermöglicht eine hohe Skalierbarkeit und die Etablierung weiterer Touchpoints. Es ist auch möglich, mehrere Vertriebskanäle innerhalb des Shopsystems zu kombinieren, etwa einen B2B-Shop um D2C-Funktionen zu ergänzen: Zum Beispiel könnten B2B-Kunden spezielle Angebote über Mengenrabatte erhalten, während D2C-Kunden durch saisonale Verkaufsaktionen oder Treueprogramme angesprochen werden. Im B2B-Bereich könnten dynamische Preisstrukturen eingerichtet werden, die auf der Menge der bestellten Produkte oder dem Kundenstatus basieren. D2C-Kunden könnten hingegen feste Preise erhalten, wie sie im regulären Einzelhandel üblich sind.
- Vordefinierte Funktionen: Shopware bietet eine Reihe vordefinierter Funktionen, die speziell darauf ausgelegt sind, die Erstellung und Verwaltung von Online-Shops zu optimieren: Beispielsweise verfügt es über ein integriertes Content Management System (CMS), das es ermöglicht, Inhalte effizient zu verwalten und zu aktualisieren. Shopbetreiber können mit dem „Shopping Experiences“ Tool attraktive und interaktive Einkaufswelten erstellen, die auf verschiedenen Geräten gleich gut funktionieren. Zusätzlich unterstützt das System komplexe Pricing-Strukturen und Rabattregelungen, die insbesondere für B2B-Kunden von Bedeutung sind.
- Fortlaufende Aktualisierungen: Das Shopsystem aktualisiert und entwickelt sich regelmäßig weiter, um den Onlineshop stets sicher und technisch auf dem neuesten Stand zu halten. Dies trägt zu kurzen Ladezeiten bei, welche sich positiv auf Suchmaschinenrankings auswirken können. Außerdem helfen diverse fortlaufend erfasste Leistungs- und Betriebsmetriken dabei, die Leistung und Benutzerfreundlichkeit des eigenen Shops zu optimieren – was letztlich auch zu einer hohen Kundenzufriedenheit beiträgt.
Möchten Sie Produktdaten oder Bestelldaten zwischen verschiedenen Systemen (z.B. ERP bzw. PIM) und Ihrem Shopware-Shop austauschen? Die Middleware CatalogExpress ermöglicht diese und weitere nützliche Funktionen (Formatkonvertierungen, Automatisierungen etc.). Lassen Sie sich gerne unverbindlich von uns beraten.