elektronische Marktplätze

Was sind elektronische Marktplätze/Online-Marktplätze?

Elektronische Marktplätze/Online-Marktplätze (auch digitale oder virtuelle Marktplätze) kommen aus dem Bereich des eBusiness und bilden eine Schnittstelle bzw. eine Plattform, auf der Handelspartner miteinander kommunizieren und Geschäfte betreiben können. Sie werden sowohl im B2B als auch B2C Bereich eingesetzt. Elektronische Marktplätze/Online-Marktplätze sind also elektronische Einkaufsplattformem, auf der Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen vertreiben können. Der Marktplatzbetreiber übernimmt dabei die Rolle als Vermittler/ Makler und stellt eine fertige Infrastruktur zur Verfügung. Für einen reibungslosen Ablauf bei der Produktsuche, Bestellung, Bestätigung, der Versandabwicklung und der Bezahlung ist somit gesorgt.  

Unternehmen wie Hersteller und Händler können so auf einfachem Wege ihren Absatzmarkt erweitern und eine breit gefächerte oder spezialisierte Zielgruppe ansprechen. Dazu müssen sie sich in der Regel lediglich ein Händlerkonto einrichten sowie Produktdaten und Informationen zu ihren Produkten hinterlegen. 

 

Welche Arten von elektronischen Marktplätzen/Online-Marktplätzen gibt es?

Horizontale Marktplätze bieten ähnlich wie große klassische Kaufhäuser (z. B. Harrods in LondonGaleria Kaufhof) ein gemischtes Warensortiment an. Bekannte horizontale, elektronischen Marktplätze sind amazon und mercateo. Hier werden Produkte aus den unterschiedlichsten Branchen und Bereichen angeboten. 

Vertikale Marktplätze dagegen führen ein branchenspezifisches Sortiment und sind häufig auf einen bestimmten Wirtschaftssektor ausgerichtet.  

Außerdem lässt sich noch zwischen offenen und geschlossenen Marktplätzen entscheiden. Wie der Name schon sagt, sind offene Marktplätze für alle Teilnehmer zugänglich. Geschlossene Marktplätze kommen häufig in der Fashion Branche vor, hier sind z. B. AboutYou oder Zalando sehr bekannt. Um ihr Produkte und Marken über diese Plattformen vertreiben zu dürfen, benötigen Händler zunächst eine Marktfreigabe von der jeweiligen Plattform. Diese Freigabe ist jedoch an einige Voraussetzungen, wie z. B. das Produktportfolio, die Qualität der Produkte usw. gekoppelt. Profitieren tun die Händler und Hersteller jedoch von einer geringeren Konkurrenz und mehr Exklusivität als auf offenen Marktplätzen.

 

Warum werden elektronische Marktplätze/Online-Marktplätze zukünftig an Bedeutung gewinnen?

Gerade die Umsätze von Online-Marktplätzen wie Amazon, eBay oder Alibaba steigen seit Jahren. Das liegt unter anderem daran, dass Menschen und Unternehmen sich mehr Produktvielfalt wünschen. Kunden möchten sofort auf die neusten Marken zurückgreifen. Wenn Händler auf Marktplätze setzen, können sie schneller auf diese Gegebenheiten reagieren. Denn sie müssen nicht mehr in Vorleistung gehen und keine Vorauswahl mehr treffen. Daher bauen mehr und mehr Unternehmen ihre eigenen Marktplätze auf, wie z.B. Douglas mit der Online-Marktplatz-Lösung Mirakl. Auf dem Douglas-Marktplatz können, z. B. Parfum-Hersteller wie Armani, Hugo Boss oder Lacoste ihre Düfte selbst online stellen. Wenn eine Bestellung mit unterschiedlichen Produkten ausgelöst wird, wird diese durch Mirakl automatisiert an den entsprechenden Anbieter zugewiesen. Anschließend wickelt dann der Verkäufer den Kauf und den ab. Hier ist auch die Rede von Dropshipping.

Marktplatzbetreiber erhalten einen Anteil vom Verkaufspreis und haben einen deutlich geringeren Aufwand. Sie müssen die Ware nicht lagern und auch nicht in Vorleistung gehen. Verkäufer profitieren wiederum von der Bekanntheit und dem oftmals sehr guten Google-Ranking des Marktplatzes.

 

Herausforderungen von Online-Marktplätzen für das Produktdatenmanagement

Da der Erfolg und somit die Bedeutung von Online-Marktplätzen steigt, werden mehr und mehr Marktplätze entstehen. Dadurch ergeben sich sowohl für den Marktplatzbertreiber als auch für die einzelnen Verkäufer neue Herausforderungen für das Produktdatenmanagement. Jeder Online-Marktplatz hat andere Anforderungen an die Aufbereitung der Produktdaten sowie verschiedene Prozesse bei der Datenverwaltung.

Data Onboarding von Marktplatzbetreibern

Marktplatzbetreiber, allgemein Händler, stehen immer vor der Herausforderung, dass sie Artikel- und Produktstammdaten von vielen unterschiedlichen Datenlieferanten einsammeln, prüfen, verwalten und ggf. neu anfordern müssen. Neben der Vielzahl der Verkäufer auf einem Marktplatz erhöht sich die ebenso die Vielfalt der Datenqualität und der zur Verfügung gestellten Datenformate und Datenstrukturen. Jedoch ist der Marktplatzbetreiber auf die Produktdaten und eine entsprechend gute Datenqualität angewiesen.

Der Marktplatzbetreiber muss automatisierte Prozesse integrieren und Tools für die Verkäufer bereitstellen, um einerseits den eigenen Aufwand so gering wie möglich zu halten und andererseits möglichst viele und valide Daten der Verkäufer zu erhalten. Bei dem sogenannten Data Onboarding von Lieferantendaten empfiehlt es sich eine Lösung vor die zentralen Systeme (wie z. B. die Mirakl-Marktplatz-Lösung) zu implementieren, um die eingehenden Daten zuvor zu filtern, zu prüfen und ggf. zurückzuweisen (s. auch Lieferantenportal Supplier-Portal).

Data Syndication und Feed Management für Marktplatz-Verkäufer

Hersteller und Händler, die auf diversen Marktplätzen Produkte und Lösungen vertreiben, stehen ebenso wie die Händler vor Herausforderungen im Data Management. Jeder Marktplatz stellt unter Umständen andersartige Anforderungen an den Aufbau der Daten, das Datenformat und die Bereitstellung der Produktdaten bzw. Produktdaten-Feeds. Die Prozesse zur Datenerstellung für den Marktplatz, auch Data Syndication genannt, sollten möglichst automatisiert und effizient auf Basis interner Systemen (u. a. PIM oder ERP) abgewickelt werden. Mit spezialisierten Tools wie CatalogExpress werden die benötigten Produktdaten direkt aus den eigenen Datenquellen genutzt, in das geforderte Format mit dem entsprechenden Datenaufbau aufbereitet und die Distribution, also die Art der Bereitstellung der Daten (z. B. via SFTP oder API) hinterlegt. Die zeitgesteuerte Auslösung der Datenübermittlung unterstützt bei der automatisierten Umsetzung, sodass sich Verkäufer nicht mehr um die Datenübermittlung sorgen müssen. Andernfalls werden Unmengen an Zeit für die manuelle Aufbereitung von Produktdaten benötigt.

Wer hat‘s geschrieben?
Julia Neuhäuser
julia.neuhaeuser@nexoma.de

Julia ist seit März 2022 in unserem Marketingteam. Als Bachelor of Arts im Dienstleistungsmarketing versorgt Julia euch u. a. mit Inhalten zu Marketingthemen, Success-Storys und zur NEXIpedia.