Beitragsbild zum NEXIpedia-Beitrag zur Informationsplattform ELGATE

ELGATE

ELGATE (kurz für „Elektro-Geschäftsdaten-Austausch-Technologie“) ist eine digitale Informationsplattform für Hersteller, Lieferanten und Großhändler aus der Elektroindustrie. Sie ermöglicht die standardisierte Bereitstellung und Abfrage von Bestandsdaten.

Entwickelt wurde ELGATE in Zusammenarbeit mit zwei wichtigen Branchenverbänden:

  • ZVEI („Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V.“).
  • VEG („Bundesverband des Elektro-Großhandels e.V.“).

Die Nutzung von ELGATE ist ausschließlich Mitgliedern der beiden Branchenverbänden vorbehalten. Dafür ist eine Freischaltung durch den jeweiligen Verband erforderlich. Somit ist ELGATE also ein geschlossenes Informationssystem.

Alle Informationen beziehen sich auf den Stand von April 2025.

 

Wer nutzt ELGATE?

ELGATE ist direkt über den Browser aufrufbar. Nach der Anmeldung kann der Nutzer dann seine Rolle auswählen:

  • Lieferant (Hersteller aus der Elektroindustrie),
  • Kunde (Elektro-Großhändler) oder
  • Handelsvertreter (agieren im Auftrag von Großhändlern und müssen vom Hersteller freigeschaltet werden).

Je nach Rolle hat der jeweilige Nutzer unterschiedliche Möglichkeiten:

  • Hersteller bzw. Lieferanten können ELGATE anbinden. Die Plattform ruft dann ihre aktuellen Preisinformationen, Bestandsdaten und Auftragsstatus-Updates ab.
  • Großhändler können dann den Zugriff auf diese Bestandsdaten über ELGATE bei Herstellern / Lieferanten beantragen. Ob der Zugriff auf Preise, Verfügbarkeitsdaten und Bestandsinformationen gewährt wird, entscheidet der jeweilige Hersteller bzw. Lieferant.

 

Welche Daten können Großhändler über ELGATE abfragen?

ELGATE ermöglicht Großhändlern drei verschieden Datenabfragen:

  • Preisabfrage: Welche Preise gelten für mich als Großhändler?
  • Erweiterte Verfügbarkeitsanfrage: Sind die Artikel aktuell verfügbar?
  • Auftragsstatus: Wie ist der aktuelle Status meiner Bestellung?

 

ELGATE Dienste in der Übersicht (Preisanfrage, Auftragsstatus, Erweiterte Verfügbarkeitsanfrage)

Um ELGATE als Hersteller / Lieferant nutzen zu können, müssen sie mindestens einen der drei Dienste anbieten.
Wichtig zu beachten ist auch: Großhändler können über ELGATE selbst nur Bestandsdaten abfragen – aber keine Bestellungen tätigen.

 

Wie funktioniert die erweiterte Verfügbarkeitsanfrage in ELGATE?

Eine der drei ELGATE Datenabfragen ist die „Erweiterte Verfügbarkeitsanfrage“. Hier können Händler verschiedene Suchkriterien eingeben (→ editierbare weiße Felder). Graue Felder enthalten entweder durch ELGATE ergänzte Werte (z.B. die Kunden-GLN, die bei der Registrierung mit angegeben wurde) oder Angaben der Lieferanten.

Beispiel für die erweiterte Verfügbarkeitsanfrage bei ELGATE

So ist die „Erweiterte Verfügbarkeitsanfrage“ aufgebaut:

  • „Kunde GLN“: Zeigt die eindeutige „Global Location Number“ (GLN) des jeweiligen Großhändlers (= Kunden). Eine eigene GLN-Nummer ist Voraussetzung für die Nutzung von ELGATE. Diese kann bei GS1 beantragt werden.
  • „Filiale GLN“: Damit kann der Kunde aktuelle Bestandsdaten nur in einer bestimmten Filiale bzw. Niederlassung eines Lieferanten abfragen. Dieses Feld ist optional.
  • „Lieferantenartikelnummer“: Hier gibt der Kunde die Artikelnummer ein, unter welcher der Lieferant den jeweiligen Artikel führt.
  • „GTIN-Code“: Falls vorhanden, kann hier auch die „Global Trade Item Number“ (GTIN) des Artikels hinterlegt werden.
  • „Artikeltyp“: Dies ist ein optionales Feld für die Angabe einer Artikelgruppe, die meist vom Lieferanten definiert wird.
  • „Menge + Mengeneinheit“: Der Nutzer gibt hier die gewünschte Menge und Mengeneinheit mit ISO-Codes an. Neben Stück (PCE – Piece), Meter (MTR) und Pack (PK) unterstützt ELGATE weitere Einheiten wie unter anderem Kilogramm (KGM), Liter (LTR) und Quadratmeter (MTK).
  • „Artikelbeschreibung“: Hier kann der Lieferant eine kurze Artikelbezeichnung hinterlegen (z.B. „Steckdose 230V“).
  • „Artikelstatus“: In diesem Feld kann der Lieferant besondere Angaben zum jeweiligen Artikel machen (z.B. „Auslaufartikel“).
  • „Verfügbarkeit“: Dieses Feld gibt dem Händler Auskunft darüber, ob der angefragte Artikel in der gewünschten Menge zum Zeitpunkt der Abfrage beim Lieferanten vorrätig ist. Um den Verfügbarkeitsstatus direkt auf einen Blick zu erkennen, nutzt ELGATE zusätzlich ein Ampelsystem:

🟢 Grün: Artikel ist in der gewünschten Menge verfügbar.
🟡 Gelb: Artikel ist nur in geringerer Menge verfügbar.
🔴 Rot: Artikel ist nicht verfügbar.

  • „Bemerkung“: Dieses Feld bietet dem Lieferanten die Möglichkeit, beliebige Informationen als Freitext an den Großhändler zu übermitteln.

 

Wie funktioniert die Preisanfrage in ELGATE?

Neben der Artikelverfügbarkeit können Großhändler über ELGATE auch aktuelle Preise für Artikel bei Herstellern bzw. Lieferanten anfragen. Wie bei der Verfügbarkeitsanfrage sind die grauen Felder wieder entweder Angaben des Herstellers / Lieferanten oder Angaben, die von ELGATE automatisch hinzugefügt wurden.

Beispiel für die Preisanfrage

Das bedeuten die einzelnen Felder:

  • „Als E-Mail verschicken“: Optionale Checkbox für den Versand einer Kopie der Anfrage per E-Mail.
  • „Kunde GLN“: Automatische Eintragung der Global Location Number (GLN) des Großhändlers.
  • „Preispartner GLN“: Dieses Feld ermöglicht dem Kunden, die Anfrage gezielt an einen bestimmten Lieferanten, ein bevorzugtes Lager oder eine spezielle Vertriebsorganisation zu richten.
  • „Lieferantenartikelnummer“: Artikelnummer des gewünschten Lieferanten.
  • „GTIN-Code“: Global Trade Item Number (GTIN), die international gültige Artikelnummer.
  • „Artikeltyp“: Optionale Angabe einer vom Lieferanten definierten Artikelgruppe.
  • „Listenpreis“: Checkbox zur Abfrage des standardmäßigen Listenpreises beim Lieferanten.
  • „Menge“: Die Anzahl der gewünschten Artikel.
  • „Mengeneinheit“: Auswahl der Einheit mit ISO-Codes (z. B. Stück (PCE), Meter (MTR), Pack (PK), Kilogramm (KGM), Liter (LTR)).
  • „Preis“: Der vom Lieferanten zurückgemeldeter Artikelpreis.
  • „Preiseinheit“: Die Einheit, auf die sich der Preis bezieht (z. B. pro Stück).
  • „Versandeinheit“: Verpackungseinheit für den Artikel (z. B. „10 PCE“ = 10 Stück pro Packung).
  • „Rabattgruppe“: Falls verfügbar, stehen hier definierte Rabattkonditionen.
  • „Preistyp“: Gibt an, ob der Preis als Netto-, Brutto- oder Rabattpreis gilt.
  • „Artikelbeschreibung“: Beschreibung des Artikels durch den Lieferanten.
  • „Artikelstatus“: Zusätzliche Statusinformationen, z. B. „Neu“.
  • „Verfügbarkeit“: Auch hier wird das erwähnte Ampelsystem genutzt: 🟢 Grün = verfügbar, 🟡 Gelb = teilweise verfügbar, 🔴 Rot = nicht verfügbar.
  • „Bemerkung“: Platz für zusätzliche Informationen des Lieferanten an den Kunden.

 

Was können Nutzer mit der Datenabfrage „Auftragsstatus“ tracken?

Als dritte Option können Großhändler den aktuellen Auftragsstatus über ELGATE bei Lieferanten tracken.

Beispiel für die Auftragsstatus-Abfrage

Hier die Bedeutung der wichtigsten Felder:

  • „Als E-Mail verschicken“: Optionale Checkbox zum Erhalt einer Kopie der Anfrage per E-Mail an die hinterlegte Benutzeradresse.
  • „Kunde GLN“: Automatisch ausgefüllte Global Location Number (GLN) des Kunden.
  • „Auftrags-Nr. Lieferant“: Die vom Lieferanten vergebene Auftragsnummer.
  • „Auftrags-Nr. Kunde“: Die vom Kunden vergebene eigene Bestellnummer.
  • „Auftragsdatum von/bis“: Filtermöglichkeit, um nur Bestellungen innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu suchen.

Falls Ergebnisse innerhalb des definierten Zeitraums vorliegen, werden die entsprechenden Auftragsnummern angezeigt. Ein Klick auf das Pfeilsymbol öffnet dann die Detailansicht mit den einzelnen Positionen der Bestellung.

Die möglichen Statuswerte eines Auftrags sind:

  • „Bestellung eingegangen“ – Die Bestellung wurde registriert.
  • „In Bearbeitung“ – Der Auftrag wird bearbeitet.
  • „Freigegeben“ – Die Bestellung wurde bestätigt und geht in den Versandprozess.
  • „Versandt“ – Der Artikel wurde verschickt.
  • „Teillieferung erfolgt“ – Nur ein Teil der bestellten Waren wurde geliefert.
  • „Komplett ausgeliefert“ – Die Bestellung wurde vollständig geliefert.

 

Welche Verwaltungsfunktionen haben Hersteller und Lieferanten?

Hersteller und Lieferanten haben in ELGATE Zugriff auf verschiedene Verwaltungsoptionen. Damit können sie ihre Kunden- und Handelsvertreterbeziehungen zentral verwalten. Zu diesen Menüpunkten gehören unter anderem:

  • „Alle Kunden“: Eine allgemeine Auflistung aller registrierten Großhändler, die ELGATE derzeit nutzen und die für eine mögliche Zusammenarbeit in Frage kommen.
  • „Meine Kunden“: Hier sieht der Lieferant alle von ihm bestätigten Kunden. Er kann diese Berechtigungen jederzeit anpassen oder den Zugang zu einzelnen Diensten (z.B. Verfügbarkeitsinformationen, Preisdaten) entziehen.
  • „Interessenten“: Eine Listung aller von Kunden gestellten, aber bisher noch nicht akzeptierten Anfragen. Der Lieferant kann diese Anfragen dann genehmigen oder ablehnen.
  • „Meine Handelsvertreter“: An dieser Stelle sieht der Lieferant alle registrierten Handelsvertreter, die seine Daten bereits einsehen dürfen. Er kann deren Berechtigungen verwalten oder auch den Zugriff entziehen.
  • „Meine Dienste“: Hier kann der Lieferant seine angebotenen Dienste (Preisdaten und/oder Verfügbarkeitsdaten und/oder Auftragsstatusdaten) jeweils technisch testen, aktivieren oder deaktivieren.
  • „Info E-Mail“: Hierüber kann der Lieferant seine Kunden über Wartungsarbeiten oder andere wichtige Änderungen informieren.

 

Welche Verwaltungsfunktionen haben Kunden / Großhändler?

Auch Kunden (also Großhändlern) stehen verschiedene Verwaltungsoptionen in ELGATE zur Verfügung. Zu den wichtigsten gehören:

  • „Lieferanten“: Dort werden alle Lieferanten aufgelistet, die ELGATE nutzen. Der Kunde kann diese Liste auch als CSV-Datei herunterladen.
  • „Verfügbare Lieferanten“: Hier werden die Lieferanten angezeigt, bei denen der Großhändler bisher noch nicht registriert ist. Der Kunde kann eine Anmeldung anfordern, die dann vom Lieferanten genehmigt oder abgelehnt werden kann.
  • „Angemeldete Lieferanten“: Dabei handelt es sich um die Lieferanten, bei denen der Großhändler bereits eine Anmeldung beantragt hat, die aber noch nicht bestätigt wurde.
  • „Meine Lieferanten“: Eine Auflistung der Lieferanten, die die Anmeldung des Großhändlers bereits bestätigt haben. Über diesen Menüpunkt kann der Kunde nun Bestandsdaten, Preisinformationen und Auftragsstatus abrufen.

Anders als Großhändler können sich Handelsvertreter allerdings nicht eigenständig für den Zugriff auf Bestandsdaten registrieren. Die Registrierung von Handelsvertretern erfolgt durch die Hersteller oder Lieferanten.

 

Welche ELGATE Vorteile haben Hersteller und Lieferanten?

Hersteller und Lieferanten profitieren von ELGATE in vielerlei Hinsicht. Für Hersteller gibt es unter anderem diese Vorteile:

  • Zeitersparnis: Ein Händler kann beispielsweise den Preis für Artikel 4711 direkt in ELGATE abrufen, ohne dass der Lieferant selbst aktiv den Großhändler kontaktieren muss. Dadurch spart der Hersteller / Lieferant Zeit.
  • Automatisierter Datenabruf: Über seine SOAP-Schnittstelle kann ELGATE Lagerbestände, Preisdaten oder auch Auftragsstatusdaten aus dem Hersteller-ERP abrufen. Anders gesagt: Hersteller müssen Großhändlern also nicht manuell verschiedene Datensätze übermitteln.
  • Steigerung der Kundenzufriedenheit / Kundenbindung: Hersteller bzw. Lieferanten können durch ELGATE als zentrale Anlaufstelle die Bindung zu ihren Kunden stärken. Der Großhändler kann wiederum einen praktischen Service über ELGATE nutzen, was die Beziehung zu den Herstellern / Lieferanten ebenfalls verbessert. In anderen Worten: ELGATE kann für beide Akteure gleichermaßen vorteilhaft sein. Theoretisch könnten Hersteller auch Anfragen von neuen Händlern bekommen, die sie vorher gar nicht kannten. Allerdings steht das Bestandskundenmanagement bei ELGATE eher im Fokus.

 

Welche Vorteile bietet ELGATE Kunden / Großhändlern?

Wie soeben ausgeführt profitieren nicht zuletzt auch Elektro-Großhändler von ELGATE. Unter anderem gehören diese Aspekte dazu:

  • Schnelle und verlässliche Informationsbereitstellung: Händler sind nicht auf die Öffnungszeiten von Herstellern und Lieferanten angewiesen. Als akzeptierte Kunden können Sie jeweils aktuelle Preis- und Verfügbarkeitsinformationen rund um die Uhr abrufen. Durch die Nutzung direkt im Browser ist können ELGATE-Daten praktisch von überall an- bzw. abgefragt werden – vorausgesetzt, es besteht eine Internetverbindung, ein Konto und der Hersteller akzeptiert jeweils die Anfrage des Händlers.
  • Bessere Lagerverwaltung und Planung: Durch den Zugriff auf aktuelle Bestandsdaten können akzeptierte Händler ihre eigenen Lagerbestände zusätzlich optimieren und so Lieferengpässe vermeiden. Wenn ein Händler zum Beispiel erkennt, dass ein Artikel bald nicht mehr verfügbar ist, kann er über ELGATE frühzeitig einen passenden Lieferanten recherchieren, anfragen und im Falle einer Freischaltung rechtzeitig eine Nachbestellung etwa in dessen Onlineshop tätigen.
  • Ein System für alle Geschäftspartner: Kunden können Preise und Verfügbarkeiten verschiedenster Hersteller zentral über eine einzige Oberfläche abfragen, was Zeit spart und besonders effizient ist. Eine Registrierung in vielen einzelnen Portalen kann dadurch (womöglich) vermieden werden.
  • Aktuelle Daten aus erster Hand: Die Bestands- und Auftragsdaten stammen aus erster Hand direkt von den Herstellern. Dadurch können sich Händler auf ihre Korrektheit und Aktualität verlassen – natürlich nur, sofern die Hersteller Datenpflege-Grundsätze (Vollständigkeit, Aktualität, Aussagekraft, …) befolgen.

 

Wie können Hersteller, Lieferanten und Großhändler ihr Bestandsdatenmanagement optimieren?

Wie die genannten Vorteile zweigen, kann ELGATE als etablierte B2B-Datenplattform für die Elektrobranche sowohl für Hersteller / Lieferanten als auch für Großhändler sehr nützlich sein. Damit Hersteller und Händler ELGATE allerdings bestmöglich nutzen können, sollten sie gewisse Voraussetzungen hinsichtlich des eigenen Datenmanagements berücksichtigen. Kurz gesagt: Alle Daten sollten in den eigenen Systemen immer aktuell, vollständig und präzise / aussagekräftig sein. Ansonsten herrscht das umgangssprachliche Motto „Shit in – shit out“ vor. Mit anderen Worten: Aus schlecht gepflegten Daten können keine erfolgreichen und zufriedenstellenden Bestellung hervorgehen. Hersteller sollten diese allgemeine Datenqualitätsgrundsätze deshalb besonders beherzigen.

Nur so kann ELGATE letztendlich stets aktuelle und korrekte Daten abrufen – und Händler können nur so auf die Korrektheit der angefragten bzw. abgerufenen Daten vertrauen. Für Lagerbestände oder Preisdaten werden in der Praxis häufig ERP-Systeme als „Single Point of Truth“ (SPOT) genutzt. Das ERP fungiert dann wortwörtlich als „einziger Ort der Wahrheit“. Es ist also der eine Ort, wo alle Bestandsdaten / Geschäftsdaten einheitlich gepflegt und abteilungsübergreifend gefunden werden können.

So verhindern Hersteller / Lieferanten die Entstehung sogenannter „Datensilos“. Das sind einzelne, an mehreren Orten verstreute Datensätze. Solche Datensilos sind eine große Fehlerquelle, weil sie dazu beitragen, dass Änderungen nicht zentral gepflegt werden und Chaos entsteht.

Gerade für die Nutzung von Plattformen wie ELGATE ist wichtig, dass das ERP oder andere Systeme den Datenaustausch über Schnittstellen ermöglichen. Wie schon erwähnt nutzt ELGATE dafür eine SOAP-API.

 

Wie nutzen Hersteller, Lieferanten und Großhändler ELGATE im Alltag?

Um die Struktur und Wirkungsweise von ELGATE besser nachvollziehen zu können, steht nun ein Praxisbeispiel im Fokus. Angenommen, ein Elektrogroßhändler erhält eine Anfrage von einem Installateur, der dringend 100 spezielle Schalter benötigt. Da der Großhändler diese Schalter nicht auf Lager hat, nutzt er ELGATE, um herauszufinden:

  • Welcher Hersteller produziert diese Schalter überhaupt?
  • Welche Hersteller oder Lieferanten haben die Schalter aktuell verfügbar?
  • Wie sind die Preise für 100 Schalter bei verschiedenen Anbietern?
  • Welches Angebot bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis?

Sofern der Hersteller / Lieferant die Anfrage des Händlers genehmigt, kann der Händler nun diese aktuellen Informationen einsehen. Hat der Großhändler dann einen Hersteller mit passenden Konditionen gefunden, kann er die Bestellung außerhalb von ELGATE (z. B. im Onlineshop des Herstellers) tätigen.

Für die Prüfung des aktuellen Auftragsstatus ruft ELGATE mittels einer SOAP-Schnittstelle Auftragsdaten des Herstellers / Lieferanten ab. Der Großhändler hat so die Möglichkeit, den aktuellen Status seiner Bestellung(en) zentral in ELGATE einzusehen. Die Auftragsstatus-Daten beinhalten unter anderem die Auftragsnummer, das Auftragsdatum, das Bestelldatum, das Lieferdatum und auch den Auftragsstatus selbst (z.B. „offen“).

 

Wie funktioniert der Datenaustausch für Hersteller / Lieferanten?

Für Hersteller / Lieferanten läuft der Datenfluss dann für gewöhnlich so ab:

  • ERP (Hersteller) → ELGATE: Der Hersteller bindet ELGATE an sein ERP-System an. Darüber kann ELGATE dann Stammdaten, Verfügbarkeitsinformationen, Preise oder auch Auftragsstatus abrufen und über seine Plattform für Großhändler zentral listen.
  • ELGATE → ERP (Hersteller): Wenn ein vom Hersteller akzeptierter Großhändler eine Datenanfrage stellt, ruft ELGATE die jeweiligen Daten vom Hersteller-ERP ab und listet die Daten dann zentral für den Händler in der Nutzeroberfläche.

 

Wie nutzen Großhändler die Plattform in Verbindung mit ihrem ERP bzw. Onlineshop?

Viele Kunden / Großhändler haben ELGATE direkt in ihren Online-Shop bzw. ERP-System integriert. Der Onlineshop kommuniziert sozusagen indirekt mit ELGATE – über das ERP als Mittler. Der Datenaustausch funktioniert dann häufig so:

  • Onlineshop → ERP (Händler) → ELGATE: Der Onlineshop des Händlers stellt eine Anfrage (z. B. nach Verfügbarkeiten oder Beständen) an das ERP des Händlers. Das Händler-ERP nutzt die verknüpfte ELGATE-Schnittstelle, um die benötigten Daten über ELGATE vom Lieferanten abzurufen.
  • ELGATE → ERP (Lieferant): ELGATE verarbeitet die Anfrage des Händlers und ruft die jeweiligen Daten über seine SOAP-Schnittstellen direkt aus dem Hersteller- bzw. Lieferanten-ERP ab.
  • ELGATE → ERP (Händler) → Onlineshop: Sobald ELGATE die Daten aus dem Lieferanten-ERP abgerufen hat, spielt es die Daten über seine Schnittstelle zurück an das ERP des Händlers, das die Daten an den Onlineshop weiterleitet. Der Onlineshop hat dadurch nun die aktuellen Bestandsinformationen zur Verfügung.

 

Wie können Hersteller, Lieferanten und Großhändler ELGATE anbinden?

Die zuvor beschriebenen Datenflüsse zeigen: ELGATE ist auf eine bidirektionale Datenübertragung zwischen Systemen der Geschäftspartner ausgelegt. Das Ziel ist, Geschäftsdaten wie Preise, Verfügbarkeiten und Auftragsstatus direkt aus den ERP-Systemen der Industrie abzurufen – ohne manuelle Zwischenschritte. Gerade bei größeren Datenmengen ist ein automatisierter Austausch nicht nur effizienter, sondern auch deutlich weniger fehleranfällig. Technisch setzt ELGATE dafür auf eine SOAP-Schnittstelle. Diese nutzt XML als Austauschformat. Das ist zwar bewährt, im Vergleich zu anderen modernen Schnittstellen aber eher starr und weniger effizient. Deshalb sind z.B. viele PIM- oder ERP-Systeme heute auf Anbindungen über REST-APIs ausgelegt. REST arbeitet mit dem kompakteren JSON-Format und kann Daten so flexibler und effizienter übertragen.

Daraus ergibt sich eine Herausforderung für Hersteller, Lieferanten und Händler: Wie binde ich ELGATE trotzdem an meine auf REST ausgelegten Systeme an und kann einen optimalen Datenfluss erreichen? Das ist technisch nicht trivial – denn REST-basierte Systeme sprechen ein anderes „technisches Vokabular“ als die SOAP-API von ELGATE. Die Lösung ist eine vielseitige Middleware, die als SOAP-REST-Konverter agiert. Eine SaaS-Software wie CatalogExpress übernimmt diese technische Übersetzung. Das heißt: REST-Anfragen aus internen Systemen werden automatisch ins ELGATE-konforme SOAP/XML-Format umgewandelt und anschließend an die Plattform übertragen – und umgekehrt.

Übrigens: CatalogExpress ermöglicht neben der Generierung des von ELGATE geforderten Austauschformats XML auch die Erstellung, Ausleitung und automatisierte Bereitstellung vieler weiterer Formate (CSV, JSON, XLSX etc.). Auch die Erzeugung diverser Produktdatenstandards mithilfe eines intuitiven Datenmappings auf bereits integrierte Zielformatvorlagen (etwa für BMEcat oder ETIM xChange und Klassifikationsstandards wie GPC, ETIM oder etwa ECLASS) ist möglich.

Auf unserer „ELGATE anbinden“-Seite erfahren Sie weitere wissenswerte Details zum Datenmapping und die ELGATE-Anbindung über CatalogExpress. Sie haben Fragen zur Datenaufbereitung für ELGATE oder zu den vielfältigen Features von CatalogExpress? Vereinbaren Sie jetzt ein kostenloses unverbindliches Beratungsgespräch!

Wer hat‘s geschrieben?
Jan Müller
jan.mueller@nexoma.de

Jan ist seit 2024 bei nexoma. Dem gelernten E-Commerce-Kaufmann sind Produktdaten alles andere als fremd. Als sprachlich versierter Marketing Manager ist Jan außerdem unser Mann für viele Texte (Deutsch und Englisch) und versorgt euch unter anderem mit wissenswerten NEXIpedia- und Newsletter-Beiträgen.