Einheitliche Daten in der Baustoffindustrie

Einheitliche Daten in der Baustoffindustrie: Wie der DPB-Branchenstandard Prozesse optimiert und die Datenqualität verbessert

 

Einheitliche Daten in der Baustoffindustrie – gemeinsam mit uns und der GS1 hat die Heinze GmbH, als Dienstleister für den DPB e.V. (Datenmanagement zur Prozessoptimierung für Bauprodukte) ein brancheneinheitliches Austauschformat entwickelt. Der Standard wird auch für den Datenaustausch über das Heinze-Lieferantenportal verwendet, das wir mit unserer Software Supplier-Portal entwickelt haben.

Stefan Leyendeckers von der Heinze GmbH betreut dabei den Baustoff-Fachhandel, die Softwarehäuser im Bereich Warenwirtschaft und die Hersteller, die über den Kanal Fachhandel ihre Ware vertreiben. Er war nicht nur vonseiten der Heinze GmbH an der Entwicklung des „DPB-Branchenstandards für die Baubranche“ mitbeteiligt, sondern hat tagtäglich damit zu tun.

Im folgenden Interview erzählt er Ihnen, wie der DPB-Branchenstandard für einheitliche Daten in der Baustoffindustrie sorgt, dadurch Prozesse optimiert und die Datenqualität verbessert.

 

Welche Rolle hat das Heinze-Lieferantenportal in Bezug auf den DPB-Branchenstandard?

 

Stefan Leyendeckers:

Als Dienstleister für den DPB e.V. haben wir als Heinze GmbH gemeinsam mit der GS1 und auch der nexoma den Aufbau des Branchenstandards mit begleitet und stehen im laufenden Prozess beratend für die Umsetzung von Änderungen zur Verfügung. Heinze als Betreiber des Lieferantenportals arbeitet für die Prüfung und den Transport der Daten eng mit nexoma zusammen.

 

Wie trägt der DPB-Branchenstandard zur Verbesserung der Produktdatenqualität und Prozesssicherheit bei Bauprodukten im Groß- und Einzelhandel bei?

 

Stefan Leyendeckers:

Standards sind extrem wichtig für die Vereinfachung von Prozessen!

Wenn Sie vor 100 Jahren versuchten, ein elektrisches Gerät anzuschließen, hatten Sie ein Problem: Eine einheitliche Steckerverbindung existierte nicht, salopp gesagt: Die Lampe leuchtete nicht!

Es war viel Aufwand nötig, die Geräte zu verbinden.

Nicht anders in der Baustoffindustrie: nötige Informationen zur Ware müssen in den Handel transportiert werden. Wenn „Sender“ und „Empfänger“ nicht die gleiche Sprache sprechen, führt dies zu erhöhten Aufwänden, sprich Nachfragen, und Fehlern.

Der DPB-Branchenstandard greift hier! Formate und Inhalte sind definiert, beide Seiten, also Hersteller/Lieferanten und Handel, können ihre Prozesse einmalig darauf abstimmen und danach läuft die Kommunikation reibungslos und sicher. Verbindung hergestellt, Lampe brennt!

Durch die Zusammenführung der Bedürfnisse im Bereich Datenaustausch, der großen Kooperationen und Konzerne im Baustoff-Fachhandel im DPB e.V. wird die Datenqualität vorgegeben, der Prozess der Befüllung von Datenfeldern (Informationen) also intensiviert.

 

Wie beeinflusst der DPB-Standard die Zusammenarbeit zwischen Händlern und Herstellern?

 

Stefan Leyendeckers:

Durch die Vereinheitlichung der Daten in der Baustoffindustrie mithilfe des DPB-Standard wird die Zusammenarbeit wesentlich vereinfacht.

Der Hersteller weiß, welche Inhalte in welchem Format transportiert werden müssen. Dank der geprüften Qualität im Portal, weiß der Fachhandel, welche Daten und wie diese Daten ankommen.

Die Ausgabe der Daten (Industrie) und Verarbeitung dieser Daten (Handel) kann ohne zeitaufwendige, bilaterale Nachfragen nahezu automatisiert ablaufen.

 

Gerade aktuell hat die geopolitische Lage gezeigt, dass Prozesse wie Preisaktualisierungen und Informationen über Lieferprobleme zeitnah und breitflächig abgewickelt werden müssen.

Dabei hilft auch das von nexoma entwickelte und betreute Lieferantenportal. Dieses war innerhalb von wenigen Wochen auf unseren Anwendungsanfall angepasst. Dadurch war es Herstellern einfach möglich, ihre Daten im letzten Jahr teilweise drei- bis viermal zu aktualisieren.

Auch nachgelagerte Prozesse wie EDI oder die Befüllung von Online-Shops sind über den „DPB-Branchenstandard für die Baubranche“ abbildbar.

 

Wie wird der DPB-Branchenstandard in der Branche wahrgenommen?

 

Stefan Leyendeckers:

Am Anfang tat sich gerade die Industrie schwer. Mittlerweile ist der Standard akzeptiert, die Branche ist froh, einen gemeinsamen Nenner gefunden zu haben.

Trotzdem ist die Umsetzung auf beiden Seiten kein Selbstläufer.

Durch gemeinsame Aktionen z.B. der Bauvista mit Heinze konnten über 25 Hersteller für den Branchenstandard (und für das Portal) neu gewonnen werden.

Bei der intensiven Nutzung des Lieferantenportals (160 Hersteller, ca. 650 angemeldete Nutzer aus dem Handelsbereich) werden nun immer mehr Anregungen kommuniziert, die Heinze, GS1 und nexoma umsetzen, dokumentieren und in das Portal einfließen lassen. Der Standard LEBT.

 

Welche Veränderungen werden in naher Zukunft im DPB-Branchenstandard erwartet und wie wird er weiterentwickelt?

 

Stefan Leyendeckers:

Die Experten-AG des DPB e.V. hat beschlossen, dass Änderungen am Branchenstandard einmal im Jahr zusammengefasst werden und dann durch das Gremium „AG Elektronischer Datenaustausch“ des BDB e.V. genehmigt in den Standard eingepflegt werden.

Zum 29.03.2023 stand hier die erste Entwicklung an, Branchenstandard 2.0.

Aktuelle Änderungen/Ergänzungen sind: Darstellung von Staffelpreisen, Abbildung von Artikelhierarchien ohne GTIN (EAN), Vorbereitung der Übernahme von ETIM-Inhalten.

 

Warum würden Sie Unternehmen aus der Baubranche dazu raten, bei der Produktdatenbereitstellung auf den DPB-Standard zu setzen?

 

Stefan Leyendeckers:

Ein Datenstandard, bevorzugt über ein Portal verteilt, bedeutet: einmal Aufwand betreiben, um die Branche zu versorgen (Hersteller) bzw. einmal Schnittstellen zu erstellen (Handel), um über einen Kanal geprüfte Daten zu erhalten! Arbeitsintensive bilaterale Absprachen und Anforderungen werden minimiert.

Der Grund für eine Empfehlung ist also: Sie sparen Zeit und somit Geld bei der Verteilung Ihrer Daten! Das Thema „Digitalisierung“ nimmt durch die Umsetzung des Standards konkrete Formen an!

 

Welche Schritte müssen Unternehmen gehen, um den DPB-Branchenstandard erfolgreich zu implementieren, und welche Hindernisse können dabei auftreten?

 

Stefan Leyendeckers:

Der erste Schritt ist, sich die Definition des Standards anzusehen: www.branchenstandard.com

Hier gibt es eine Excel-Musterdatei, Beispiele und eine ausführliche Dokumentation.

Unterstützung bei der Umsetzung erhalten die Marktteilnehmer beim von den DPB-Mitgliedern empfohlenen Heinze Lieferantenportal.

Hier stehen meine Kollegen als Fachleute zur Verfügung, die von einer kostenlosen Beratung bis hin zur kompletten Anhebung der Daten auf den Branchenstandard, Artikel genau berechnet nach Tagessatz, unterstützen.

Auch nexoma bietet mit der Software CatalogExpress eine Möglichkeit, die Daten aus den Herstellersystemen (z.B. ERP bzw. PIM) auf den DPB-Branchenstandard zu matchen.

 

Sie haben noch Fragen zum DPB-Branchenstandard oder möchten diesen selbst nutzen?

Dann melden Sie sich gerne bei uns oder der Heinze-GmbH. Sie sind Händler und auf der Suche nach einer Lösung, wie dem Heinze-Lieferantenportal? Dann vereinbaren Sie gerne ein unverbindliches Beratungsgespräch mit uns.

 

Wer hat‘s geschrieben?
Julia Neuhäuser
julia.neuhaeuser@nexoma.de

Julia ist seit März 2022 in unserem Marketingteam. Als Bachelor of Arts im Dienstleistungsmarketing versorgt Julia euch u. a. mit Inhalten zu Marketingthemen, Success-Storys und zur NEXIpedia.