Trends und Herausforderungen im Produktdatenmanagement 2025

Trends und Entwicklungen im Produktdatenmanagement 2025

 

Was sind eigentlich die Trends und Entwicklungen im Produktdatenmanagement 2025?

Oder anders gefragt: Was haben eigentlich der digitale Produktpass (DPP), Daten-Demokratisierung und Composable Commerce gemeinsam? Richtig! Sie alle betreffen unseren Umgang mit Produktdaten – und sie alle spielen ab 2025 eine noch größere Rolle.

Erste Einschätzungen und Bewertungen zu aktuellen Entwicklungen erhalten Sie von gleich drei nexomiten: Unserem CEO Guido Sauerland sowie den beiden Business Developern Fabian Fischer und Kevin Mattig. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Weiterbilden!

 

Welche Rolle spielen digitale Tools im modernen Produktdatenmanagement in diesem Jahr?

Guido: Wie in vielen anderen Bereichen sind spezielle Softwarelösungen mittlerweile auch für das Produktdatenmanagement praktisch unverzichtbar. Das liegt einerseits an den vielfältigen Möglichkeiten solcher digitaler Tools – Stichwort „Datentransformation“, also etwa die Generierung und Anpassung verschiedener Datenstandards wie BMEcat oder xChange und die Einhaltung von Klassifikationen wie ETIM oder ECLASS. Andererseits gibt es dafür auch praktische Gründe: Besonders bei großen Mengen an Produktdaten stoßen Excel-Listen schnell an ihre Grenzen, weil sie manuell kaum noch handhabbar und äußerst pflegeintensiv sind. PIM- und MDM-Systeme sind hier die bessere Wahl.

PIM-Systeme beispielsweise schaffen eine zentrale Möglichkeit zur Anlage und Pflege von Produktdaten. In der Praxis spricht man hier vom sogenannten „Single Point of Truth“, also einem „einzigen Ort der Wahrheit“. Das sorgt nicht nur für konsistente Daten, sondern verhindert auch Datensilos. Außerdem greifen sämtliche Abteilungen (z.B. eCommerce, Vertrieb, Marketing) auf die gleiche Datenbasis zu. Diese Transparenz und Einheitlichkeit tragen letztlich auch zu einer höheren Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeiter bei.

Gerade in unserer modernen Wirtschaftswelt, in der Flexibilität und Schnelligkeit entscheidende Erfolgsfaktoren sind, bewirken solche Tools eine deutlich schnellere Bereitstellung und Optimierung von Daten. Das bringt sogar mehrere Vorteile, die ineinandergreifen: Optimierte Daten erhöhen die Sichtbarkeit, was bessere Listungen ermöglicht und zu weniger Fehlkäufen führt.

 

Welchen Einfluss haben Produktdaten und dazugehörige Schulungen im Jahr 2025?

Fabian: Heutzutage kommt kein Händler mehr weit mit unvollständigen oder veralteten Produktdaten. Das Thema „Datenqualität“ mag zwar trocken klingen, ist aber in der digitalen Wirtschaft eine wirklich zentrale Angelegenheit, wo sich „die Spreu vom Weizen trennt“. Tatsächlich können hochwertige Produktdaten sogar ein starker Hebel für mehr Umsatz sein. Allein deshalb schon, weil Kunden mehr Vertrauen in aussagekräftige Produktinformationen haben als in minimale, nicht vertrauensbildende Beschreibungen.

Deshalb empfehlen wir gezielte Schulungen, in denen Mitarbeiter für die zentrale Erfolgsrolle von Produktdaten sensibilisiert werden. So lernen sie, wie sie Daten von Anfang an effizient erfassen, organisieren und hinsichtlich möglicher Ungenauigkeiten oder Verbesserungspotenziale analysieren können. So verstehen sie allgemein besser, wie sie die Datenqualität erhöhen und dadurch auch schneller auf Marktveränderungen wie z.B. eine plötzliche Anpassung von Produktdatenstandards oder neue gesetzliche Vorgaben reagieren können. Das alles sorgt für konsistente und hochwertige Daten, die heutzutage für fundierte Geschäftsentscheidungen einfach unverzichtbar sind.

Allgemein gilt also: Je höher die Datenqualität, desto fundierter und zufriedenstellender die Entscheidungsfindung – sowohl intern (etwa hinsichtlich der Suche nach optimal passenden Lieferanten) als auch bei Partnern und Kunden wie Händlern. Wenn ein Hersteller zum Beispiel bereits in der Produktentwicklung aussagekräftige Produktinformationen in ein PIM-System einpflegt, macht er es Abnehmern deutlich einfacher, eine Entscheidung für seine Produkte zu treffen.

Solche Schulungen können im besten Fall sogar Raum für Innovationen bieten: Mitarbeiter könnten zum Beispiel Schwächen in Workflows erkennen und präzisere Prozesse vorantreiben – einfach, weil sie Workflows durch die neu gewonnenen Perspektiven besser hinterfragen können. Das stärkt auch die eigene Selbstwirksamkeit und hilft maßgeblich dabei, sich durch hochwertige Daten und optimierte Prozesse Wettbewerbsvorteile zu sichern.

Ein fundiertes Know-how in der Datenverwaltung erleichtert nicht zuletzt auch die Generierung von Datenstandards wie BMEcat, xChange oder von Klassifikationen wie ETIM oder ECLASS.

 

Welche Rolle wird die Automatisierung von Datenprozessen spielen?

Kevin: Das ist definitiv ein sehr wichtiger Punkt. Gerade in der heutigen schnelllebigen Wirtschaft ist der alte Spruch „Zeit ist Geld“ relevanter denn je. Die Prozessautomatisierung im Kontext von Produktdaten hilft Herstellern, ihre Daten schnell und einfach für die spezifischen Formatanforderungen von Branchenportalen wie Mercateo Unite oder simple system zu optimieren und die Daten exakt und zeitnah bereitzustellen. Das hat den Hintergrund, dass diese Plattformen Produktdaten meist nur in bestimmten Standards akzeptieren. Beispielsweise fordert Mercateo Unite aktuell die Bereitstellung von Produktdaten als BMEcat 1.2 und nach ECLASS 5.1.4. als Standardvariante klassifiziert. Solche detaillierten Anpassungen manuell vorzunehmen, wäre einfach extrem zeit- und ressourcenaufwändig.

Dafür gibt spezielle Tools, die Produktdaten automatisiert in das gewünschte Format bringen und terminiert z. B. via SFTP oder per E-Mail bereitstellen können. Damit die Daten optimal veredelt werden können, ist auch ein direkter Zugriff auf entsprechende Datenquellen wie PIM- oder ERP-Systeme wichtig. SaaS-Lösungen wie CatalogExpress nutzen dafür bereits integrierte Standard-Schnittstellen zu bekannten PIM-Anbietern wie AkeneoATAMYA (eggheads)ContentservCrossbaseOMN von Apollon, Pimcore oder dem Viamedici EPIM, aber auch zu Shopsystemen wie Shopware sowie Oxid oder zu Datenbanken wie MongoDB. Dadurch wird ein manueller Datenaustausch und die damit verbundene Fehleranfälligkeit deutlich reduziert.

 

Welche Bedeutung werden Daten-Demokratisierung und Data-Governance in diesem Jahr bekommen?

Guido: Daten-Demokratisierung und Data-Governance werden 2025 entscheidende Schlüsselrollen spielen, wenn es darum geht, den Umgang mit Produktdaten effizienter zu gestalten. Eine „Daten-Demokratisierung“ sorgt nämlich dafür, dass relevante Daten so aufbereitet und bereitgestellt werden, dass Mitarbeiter jederzeit leicht darauf zugreifen und sie nutzen können – ohne von IT-Teams abhängig zu sein. Das ist besonders bei datenintensiven Prozessen wie dem Data-Onboarding oder Datensyndizierung wichtig, da konsistente und schnell verfügbare Daten die Zusammenarbeit erleichtern und fundierte Entscheidungen ermöglichen.

Die „Data-Governance“ ergänzt diese Offenheit durch klare Leitplanken: Sie stellt sicher, dass alle Daten konsistent, korrekt und sicher verwaltet werden. Das geschieht in der Praxis durch klar definierte Verantwortlichkeiten und Prozesse, die eine hohe Datenqualität sichern und Transparenz für alle Mitarbeiter schaffen. Beide Konzepte ergänzen sich also und bilden zusammen die Grundlage für eine effiziente Datenstrategie. Je besser diese Gesamtstrategie etabliert ist, desto schneller können Mitarbeiter fundierte Entscheidungen treffen – besonders im Austausch mit Lieferanten oder in der Kommunikation mit Kunden.

Man kann es auch so zusammenfassen: Eine klare Datenstrategie, die sowohl Demokratisierung als auch Governance umfasst, sorgt für weniger Chaos, mehr Effizienz und eine spürbare Kostenersparnis im Unternehmen.

 

Welchen Einfluss hat künstliche Intelligenz auf unsere Datenverarbeitung und allgemein auf die Arbeitswelt?

Kevin: Es ist heute ein klarer Wettbewerbsvorteil, wenn ein Unternehmen seine Dienstleistungsprozesse „KI-unterstützt“ anbieten und auch so vermarkten kann. Warum? Weil KI-gestützte Automatisierungsprozesse, wie die Pflege von Produktdaten oder die Generierung geforderter Datenformate, nicht nur deutlich schneller und effizienter laufen, sondern auch menschliche Fehler erheblich reduzieren.

Das Schöne an Datenstandards wie dem BMEcat ist ja, dass sie klare Strukturen für Datensätze vorgeben und dadurch den Datenaustausch einheitlich, vergleichbar und transparent gestalten. Durch diese Standardisierung kann eine KI Muster gut erkennen und dabei helfen, Quelldaten passend auf ein Zielformat zu mappen. Das spart nicht nur Zeit, sondern sorgt auch dafür, dass Unternehmen ihre Daten schneller und zielgerichteter auf neue Marktanforderungen anpassen können.

Man darf bei all den Vorteilen aber auch nicht die Herausforderungen verschweigen, die KI manchmal mit sich bringen kann. Der Arbeitsmarkt verändert sich ständig, und Mitarbeiter müssen sich immer wieder auf neue Bedingungen einstellen. Anders gesagt: Auch in diesem Aspekt sind Weiterbildungen einfach wichtiger denn je. Es reicht nicht, KI-Systeme nur einzusetzen – Mitarbeiter müssen auch lernen, die daraus resultierenden Ergebnisse konstruktiv zu bewerten und sinnvoll zu nutzen. Denn nicht jedes KI-Ergebnis ist automatisch korrekt. So angenehm KI bestehende Prozesse modernisieren und beschleunigen kann, so fundamental wichtig ist es auch, die Ergebnisse solcher KI-gestützter Workflows immer kritisch zu hinterfragen.

Davon abgesehen bleibt eines klar: Kreativität, Empathie und der individuelle Umgang mit Kunden oder Lieferanten – all das kann KI nicht ersetzen. Deshalb sollten sich Unternehmen nie ausschließlich und blind auf KI verlassen, sondern immer kritisch prüfen, welche Ergebnisse sinnvoll sind, wo KI tatsächlich eine große Abhilfe sein kann – und wo menschliche Expertise wesentlich wertvoller ist.

 

Welche Bedeutung wird Composable Commerce 2025 für den Markt haben und was sind die dazugehörigen Bedürfnisse der Kunden?

Fabian: Die heutige globale Weltwirtschaft ist ständig im Wandel. Hier ändern sich Anforderungen an Daten, dort haben Kunden höhere Ansprüche an Produktinformationen als noch vor wenigen Jahren. Das alles führt dazu, dass im eCommerce Faktoren wie die Skalierbarkeit von Prozessen und die allgemeine Flexibilität von Softwarelösungen – seien es PIM-, ERP-, CMS- oder CRM-Systeme – von entscheidender Bedeutung sind. Genau da setzt der Gedanke des „Composable Commerce“ an. Dabei handelt es sich um einen modularen Ansatz, bei dem Unternehmen verschiedene Software-Module flexibel kombinieren können, um passgenaue und skalierbare Lösungen für ihre individuellen Anforderungen zu schaffen. Im Kontext des Produktdatenmanagements zeigt sich diese Flexibilität beispielsweise darin, dass ein Unternehmen ein bestehendes ERP-System mit einem modernen PIM-Modul erweitern könnte, um Produktdaten zentral zu verwalten und diese schnell an verschiedene Marktplätze oder Kundenanforderungen anzupassen.

2025 werden solche Composable Commerce-Konzepte eine noch zentralere Rolle einnehmen, weil solch eine hybride Architektur-Umgebungen einfach die größtmögliche Flexibilität und Skalierbarkeit ermöglicht. Zum Beispiel bieten eng durch Schnittstellen vernetzte Systeme die Möglichkeit, in Echtzeit auf aktuelle Verkaufszahlen oder Lagerbestände zuzugreifen. So kann man sofort auf Nachfrageschwankungen reagieren oder gegebenenfalls Lieferketten anpassen. Wer seine Produkte besonders zeitnah anbieten kann, sichert sich außerdem wertvolle Marktvorteile und kann sich z.B. als starker Hersteller oder Händler positionieren.

Es lohnt sich also auf jeden Fall, sich mit diesem Thema etwas detaillierter zu beschäftigten.

 

Welche Relevanz wird der digitale Produktpass (DPP) zukünftig haben?

Fabian: Die kürzeste Antwort darauf könnte lauten: Ab 2030 dürfen innerhalb der EU – so der aktuelle Plan – keine Produkte mehr verkauft werden, für die kein digitaler Produktpass existiert. Obwohl einige Details des DPP noch nicht endgültig definiert sind, sollten Unternehmen sich schon jetzt intensiv mit dem Thema befassen. Der Grund: Ein digitaler Produktpass basiert auf gut gepflegten, vollständigen und aktuellen Produktdaten. Ohne diese Grundlage wird es schwer, die kommenden Anforderungen zu erfüllen.

Der digitale Produktpass ist Teil der EU-Ökodesign-Verordnung, die im Juli 2024 beschlossen wurde. Sie besagt, dass es künftig für jedes Produkt, das in der EU vertrieben wird, einen eigenen Produktpass geben soll – also einen umfassenden Datensatz, der Informationen über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts enthält. Darin stehen allgemeine Eigenschaften wie Maße, Gewicht und Material sowie Angaben zu Herkunft, Lieferketten, chemischen Inhaltsstoffen, Reparierbarkeit und Recyclingmöglichkeiten. Das Ziel ist, diese Daten möglichst standardisiert und transparent für Hersteller, Händler, Kunden und Behörden rund um die Uhr bereitzustellen.
Besonders spannend ist der DPP in Bezug auf Nachhaltigkeit: Unternehmen haben den Ansporn, ihre Produkte möglichst umweltfreundlich zu gestalten, und Kunden erhalten die Möglichkeit, Produkte bewusster hinsichtlich dieser und weiterer Faktoren zu vergleichen. Wer z.B. als Hersteller frühzeitig auf diese Anforderungen eingeht, stärkt das Vertrauen in seine Produkte und verschafft sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil.

Ab 2025 wird der DPP fortlaufend konkretisiert, und für einige Produktgruppen wie Batterien wird er sogar schon ab 2027 verpflichtend sein. Unternehmen sollten sich also definitiv frühzeitig mit den Anforderungen befassen, etwa wie solche Datensätze erstellt und standardkonform bereitgestellt werden können. Auch hier kann eine Software wie CatalogExpress Abhilfe schaffen. Wer früh aktiv wird, schafft rechtzeitig die Grundlage für nachhaltigen Erfolg in unserer datengetriebenen Wirtschaft. Die Datenwelt bleibt also spannend!

 

Trend und Herausforderungen im Produktdatenmanagement richtig angehen – mit dem Know-how von nexoma!

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Wer hat‘s geschrieben?
Jan Müller
jan.mueller@nexoma.de

Jan ist seit 2024 bei nexoma. Dem gelernten E-Commerce-Kaufmann sind Produktdaten alles andere als fremd. Als sprachlich versierter Marketing Manager ist Jan außerdem unser Mann für viele Texte (Deutsch und Englisch) und versorgt euch unter anderem mit wissenswerten NEXIpedia- und Newsletter-Beiträgen.